Next: 1.3 Kristallines Silizium
Up: 1 Einleitung
Previous: 1.1 Motivation
Die elektrischen Eigenschaften von Halbleitern lassen sich durch Einfügen
von Dotieratomen in die Kristallstruktur in weiten Bereichen
beeinflussen. Die Ionenimplantation spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie
ermöglicht eine ausgezeichnete Kontrolle über die Verteilung und
Konzentration des Dotierstoffes im Halbleiter (Dotierungsprofil)
[Rys78, Tak83, Rys86a, Sim92].
- Der Dotierstoff wird zunächst als ionisiertes Gas (Plasma)
bereitgestellt und mittels eines elektrischen Feldes zur
Halbleiteroberfläche (,,Target``)
hin beschleunigt. Dabei erreichen die geladenen Teilchen (Ionen) eine
Energie von typischerweise 20 bis 100keV.
- Die Ionen dringen in das Material ein, verlieren auf Grund von
energetischen Wechselwirkungen mit den ,,Target``-Atomen an Energie und
kommen schlußendlich einige hundert Nanometer tief im Halbleiter zur
Ruhe. Durch diese Energieüberträge werden Atome aus dem Kristallverband
herausgeschlagen (Gitterdefekte) [Kin55, Sig69, Gib72].
- Anfangs befinden sich die Dotieratome an Zwischengitterplätzen. Erst
während eines Hochtemperaturschrittes von bis zu 1100C werden die
implantierten Teilchen durch Einbau in den Gitterverband elektrisch
aktiviert und entstandene Gitterdefekte beseitigt (
Ausheilung , ,,Annealing``). Um die thermische
Gesamtbelastung und damit die unerwünschte Diffusion des Dotierstoffes
möglichst gering zu halten, versucht man, mit Ofenzeiten von einigen
Sekunden bis Minuten auszukommen. Das Temperaturprofil spielt dabei eine wesentliche Rolle. Dieser Vorgang wird
als ,,Rapid thermal annealing`` (RTA) bezeichnet [Sei85, Hei90].
Da eine elektrische Messung der wichtigsten Prozeßparameter,
Implantationsenergie und Dosis, relativ genau möglich ist, können Profile
sehr gut reproduziert werden.
IUE WWW server
Mon Dec 23 13:09:21 MET 1996