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High Electron Mobility Transistors (HEMTs) gehören zu den schnellsten verfügbaren dreipoligen
Bauelementen.
Sie finden ihre Anwendung in der Kommunikationstechnik, der Fernabtastung und im Radar, wenn
höchste Ausgangsleistungen, hohe Verstärkung und niedrige Rauschpegel erforderlich sind.
In dieser Arbeit wird die Entwicklung und Anwendung von Simulationssoftware, namentlich
des Bauelementsimulators MINIMOS-NT, für Heterostruktur-Bauelemente beschrieben.
In einem kontinuierlichen Wechselspiel mit industrieller
Prozessentwicklung werden eine Reihe verschiedener HEMT
Technologien aus verschiedenen Halbleiterproduktionen modelliert.
Das Frequenzspektrum der Anwendung reicht vom Mobilfunk bei
900 MHz bis hin zu Höchstfrequenzanwendungen für rauscharme
Verstärker bei 140 GHz. Das Ka-Frequenzband (26.5-40 GHz)
findet dabei besondere Berücksichtigung im Rahmen dieser Arbeit.
Bauelemente aus verschiedenen HEMT Technologien auf der Basis der Materialsysteme
AlGaAs/ InGaAs/GaAs und InAlAs/InGaAs können in einem globalen Kalibrationskonzept präzise
simuliert werden. Für HEMTs mit hoher Ausgangsleistung wird die Simulation von Stoßionisation
und Selbsterwärmung durchgeführt und korreliert mit Ergebnissen der dreidimensionalen
thermischen Chipsimulation. Diese Arbeit präsentiert ferner verschiedene Studien, z.B. für
das Verständnis der Mechanismen in Bauelementen mit doppeltem Ätzgraben.
Physikalisch basierte Kleinsignal S-Parameter werden in guter Übereinstimmung mit
Messungen mittels MINIMOS-NT extrahiert. Die Extraktion basiert auf einem konventionellen
Schalenkonzept für die parasitären Elemente. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei dem
quantitativen Verständnis der Arbeitspunktabhängigkeit der S-Parameter.
Von einem statistischen Standpunkt aus werden Empfindlichkeitsanalysen für HEMTs in
Millimeterwellen Anwendungen bei 77 GHz durchgeführt, da die Anwendung statistischer Konzepte in
Simulation und Messung ein besseres Verständnis der betrachteten Technologien erlaubt.
InAlAs/InGaAs HEMTs gewachsen auf metamorphem Puffer auf GaAs und auf InP Substraten
werden simuliert, wobei eine gute Übereinstimmung mit Messungen erzielt wird. Hierzu wird eine
rigorose Modellierung der Materialeigenschaften für dieses Materialsystem präsentiert, die
Hochfeldeffekte einschließt. Es wurden keine Unterschiede für die Materialparameter der HEMTs
auf den verschiedenen Substratmaterialien beobachtet.
Ein Satz Materialdaten für AlGaN/GaN HEMTs ist in MINIMOS-NT implementiert worden und die
Simulationen zeigen Übereinstimmung mit Daten eines Entwicklungsprozesses.
Die untersuchten HEMT Technologien werden durch ein Ka-band Load-Pull System
charakterisiert, das vom Autor erstellt wurde. Mit einem optimierten AlGaAs/InGaAs pseudomorphen
HEMT auf coplanarer Technologie wird eine Leistungsdichte von 735 mW/mm bei 35 GHz und eine
absolute Ausgangsleistung von 352 mW aus einem Transistor erreicht. Diese HEMTs erreichen bei
einer Gatelänge von 200 nm bis zu 26 V Durchbruchsspannung.
Eine Reihe von Simulationsstudien, die in erster Linie die Stabilisierung gegenüber
Prozessvariationen zum Ziel haben, unterstreichen den Optimierungsprozess, um langzeitstabile und
zuverlässige HEMTs zu erhalten.
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2001-12-21