Da der maßgebliche Einfluß der Punktdefektdichten auf RTA Prozesse seit
langem bekannt ist [Cho85, Sei85], wurde bereits in [Hob88b]
gezeigt, daß ihre Verteilungen erfolgreich mittels analytischen Funktionen
im ein- und zweidimensionalen Fall modelliert werde können,
wenn man Gauß- und Exponentialfunktionen an die Ergebnisse von
Monte Carlo Simulationen anpaßt. Prinzipiell könnte man daher diese Ergebnisse
extrapolieren und jene Implantationsdosen erhalten, die zu einer
Amorphisierung des Materials führen würden.
Nach wie vor existieren zwei ungelöste Problemkreise:
Das Ziel des neuen Modelles [Boh96] für einkristallines Silizium ist
die Bestimmung mehrdimensionaler amorpher Schichten innerhalb eines
Substrattemperaturbereiches von 0 bis 400.
Dabei sollen die wichtigsten Parameter, die diesen Vorgang beeinflussen, berücksichtigt werden:
Als Ausgangspunkt wurde das kritische ,,Damage``-Energiedichte Modell
(,,Critical damage-energy-density (CED) model``) [Mul73, Voo73]
gewählt. Hier wird angenommen, daß der kristalline Zustand genau dann in
einen amorphen übergeführt wird (siehe Kapitel 2.8.2), wenn die von den
eindringenden Ionen in Form von nuklearen Stößen an das Gitter abgegebene
Energie einen Schwellwert überschreitet. Dabei ist
von der
Temperatur, der Ionenenergie und vom Ort abhängig.