A.4.4.3 Parameter
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Beim Einfügen einer Teilschaltung in eine Schaltung können Werte (Parameter)
innerhalb der Teilschaltung verändert werden.
Dadurch können Teilschaltungen wesentlich flexibler gestaltet und
damit auch besser eingesetzt werden.
Typische Anwendungen für Parameter sind z.B.:
- Stromverstärkung eines Transistors
- Bahnwiderstand
- Verstärkung eines Operationsverstärkers
Ein Name in der Teilschaltung wird durch sein Anführen in der Parameterliste in
der SUBCKT-Anweisung (A.4.4.1)
als formaler Parameter der Teilschaltung definiert.
Folgende Sprachelemente dürfen als formale Parameter verwendet werden:
Ein formaler Parameter kann innerhalb der Teilschaltung einen Wert zugewiesen
bekommen (PARAM-Anweisung,
TABLE-Anweisung
oder FUNCTION-Anweisung).
Dieser Wert wird jedoch nur dann verwendet, wenn für den formalen
Parameter bei der Teilschaltungsverwendung (A.4.3.11) kein aktueller
Wert (Parameter) angegeben wurde.
Ein formaler Parameter muß immer in einem Ausdruck
(A.4.2.14)
oder als aktueller Parameter in einer Teilschaltungsverwendung vorkommen.
Mechanismus der Parameterübergabe:
Der Parameterübergabemechanismus für Teilschaltungen ist im Prinzip
eine Textersetzung, wobei die Umgebung der aktuellen Parameter
mitgenommen wird.
Wird beim Verwenden einer Teilschaltung (A.4.3.11)
ein aktueller Wert für einen
formalen Parameter angegeben, so wird der Name des formalen Parameters
in allen Ausdrücken der Teilschaltung und Verwendungen des Namens in
weiteren Teilschaltungsverwendungen nach folgenden Regeln ersetzt:
- Wird der Name als Funktions- oder Tabellenname in einem
Ausdruck verwendet, so ist von der Ersetzung auch die Parameterliste
der Funktion bzw. Tabelle betroffen.
- Wird der Funktions- oder Tabellenname als aktueller
Funktions- oder Tabellenname in einem Teilschaltungaufruf
verwendet, wird nur der Name, eventuell mit vorstehendem Schlüsselwort
TABLE bzw. FUNCTION verändert.
- Ist der aktuelle Wert eine Konstante (A.4.2.10),
wird der gesamte formale Parameter durch die Konstante ersetzt.
- Ist der aktuelle Parameter ein Ausdruck (A.4.2.14),
so wird der gesamte formale Parameter durch den Ausdruck ersetzt.
Der Ausdruck wird in dem Bereich der übergeordneten Schaltung,
in die die Teilschaltung eingefügt wird, ausgewertet.
Kommt in einem Ausdruck ein Name vor, der auch in der Teilschaltung vorkommt,
so wird trotzdem der Name aus der Hauptschaltung verwendet.
- Ist der aktuelle Parameter ein Funktions- oder Tabellenname,
so wird der formale Parametername durch den neuen Namen ersetzt.
Für die Behandlung der Parameterliste der Funktion bzw. Tabelle
gelten dabei folgende Regeln:
- Hat die neue Funktion bzw. Tabelle weniger Parameter als angegeben,
werden die überflüssigen Parameter ignoriert.
- Stimmt die Parameteranzahl überein, wird die Paremeterliste
unverändert übernommen.
- Verlangt die neue Funktion bzw. Tabelle mehr Parameter als angegeben,
wird für die fehlenden Parameter der Wert 0 angenommen.
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Martin Stiftinger
Fri Jun 9 19:49:39 MET DST 1995