D.2.9 Tabelle
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Mit Funktionen können nur analytisch definierte Funktionen sinnvoll
dargestellt werden.
Eine einfache Darstellung von gewissen Halbleiterkennlinien ist aber
relativ schwierig.
Hier bieten Tabellen eine Abhilfe.
Die Kennlinie des Halbleiterbauelements wird gemessen und die Meßwerte in Form
von Tabellen dem Netzwerkanalyseprogramm zur Verfügung gestellt.
Werden während der Analyse Zwischenwerte benötigt, wird mit einem
entsprechenden Verfahren (z.B. lineare Interpolation, Spline) interpoliert.
Die meisten Netzwerkanalyseprogramme bieten nur eindimensionale
Tabellen an.
Für spezielle Probleme (z.B. MOSFET) sind jedoch auch
zweidimensionale Tabellen hilfreich.
Eine weitere Anwendung von Tabellen stellt die Beschreibung von
Eingangssignalen dar.
Um die Interpolation zu vereinfachen, wird oft die erste Ableitung in der
Tabelle mit angeführt.
Darstellungsformen der Tabelle:
- Äquidistante Tabelle:
-
Bei der äquidistanten Tabelle haben die x-Werte einen konstanten Abstand
(Schrittweite). Es reicht daher die Angabe des ersten Wertes, der
Schrittweite und der Anzahl der x-Werte aus. Mit äquidistanten Tabellen
lassen sich stark nichtlineare Funktionen (z.B. Logarithmus) nur sehr
schlecht darstellen.
- Eindimensionale Tabelle:
-
Bei eindimensionalen nicht äquidistanten Tabellen müssen sämtliche x-Werte
angeführt werden. Hier gibt es zwei prinzipielle Möglichkeiten.
Bei der ersten Möglichkeit werden zuerst alle x-Werte und dann alle y-Werte
angeführt. Die andere Möglichkeit ist, die Punkte der Kurve durch Tupel
aus x- und y-Werten anzugeben. Diese Version ist übersichtlicher
und reduziert die Schreibfehler.
Eindimensionale Tabellen sind in ASTAP [85], SCEPTRE [90][12],
CIRCUS-2 [90], ECAP II [90][15], MOTIS-C [59][36],
MOSTAP [143] und NAP2 [133][132] implementiert.
- Zweidimensionale Tabelle:
-
Bei zweidimensionalen Tabellen treten zwei Probleme auf.
Einerseits ist es relativ schwierig,
eine zweidimensionale Tabelle übersichtlich aufzuschreiben.
Das andere Problem liegt in der räumlichen Interpolation.
Folgende Schreibweisen einer zweidimensionalen Tabelle sind möglich:
- zuerst alle x-Werte, dann die Liste aller y-Werte, dann alle
z-Werte (
Werte)
- zuerst alle x-Werte, dann je ein y-Wert und alle dazugehörigen
z-Werte.
- alle Punkte der Fläche werden als Tripel (x,y,z) geschrieben.
Diese Methode hat zwar den größten Schreibaufwand, bietet jedoch die
größte Flexibilität in der Wahl der Meßpunkte, da nicht für alle
x-Werte die gleichen y-Werte verwendet werden müssen.
Zweidimensionale Tabellen sind in CIRCUS-2 [90] implementiert.
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Martin Stiftinger
Fri Jun 9 19:49:39 MET DST 1995