Im statischen Fall verschwinden die Zeitableitungen in den beiden ersten
Maxwell-Gleichungen (3.1, 3.2). Dies entspricht der Frequenz .
Das magnetische und das elektrische Feld sind nun vollständig entkoppelt, d.h.
die Stromdichte ist unabhängig vom magnetischen Feld und vereinfacht sich entsprechend (3.7) und (3.9) zu
und (3.43) zu
Stromkontinuität ist gegeben durch (3.44), falls
im Leiter erfüllt ist. Die Stromdichte ergibt sich aus der Euler-Gleichung
die innerhalb der leitfähigen Segmente gelöst wird. Dazu sind an den
Kontakten Randbedingungen zu spezifizieren, wobei ein konstantes Potenzial
(Dirichlet-Randbedingung) oder eine konstante Stromdichte (Neumann-Randbedingung) angegeben werden kann. Allerdings muss, wie bereits in
Abschnitt 3.1.2 erläutert, jede Verdrahtungsstruktur zumindest
einen Dirichlet-Kontakt besitzen, da ansonsten, um die Eindeutigkeit
herzustellen, ein beliebiger Punkt auf ein beliebiges Potenzial gesetzt werden
muss.
Nachdem die Stromdichte ermittelt wurde, kann nunmehr (3.52) benutzt werden
um für jede Koordinatenrichtung separat
das magnetische Vektorpotenzial zu berechnen, da es sich um drei unabhängige
Lösungen der Poisson-Gleichung handelt. Abschnitt 7.1 gibt Aufschluss
über die Vorgabe der Randbedingungen für das magnetische Vektorpotenzial.
C. Harlander: Numerische Berechnung von Induktivitäten in dreidimensionalen Verdrahtungsstrukturen