Um die Ströme und Spannungen in einem elektrischen Netzwerk zu berechnen, muß als erster Schritt ein Gleichungssystem zur Beschreibung des Netzwerkes aufgestellt werden. Bei der Formulierung dieser Netzwerkgleichungen gibt es unterschiedliche Methoden, welche Informationen in das Gleichungssystem aufgenommen werden, und wie dieses Gleichungssystem gebildet wird.
Die wichtigsten Netzwerkanalyse-Methoden sind:
Die Knotenanalyse (``Nodal Approach'') [134][82][43][25][22] ist vermutlich die am meisten verwendete Methode zur Netzwerkanalyse. Sie wird z.B. von SPICE [151][111][34][33] , MOTIS-C [59] etc. verwendet.
Der Ansatz mit Zustandsgrößen [43][25][22] wird auch von einer Vielzahl von Programmen verwendet. Der bekannteste Vertreter ist SCEPTRE [90][12].
Die topologischen Methoden [25] sind nicht verbreitet, da die Netzwerkgröße starken Restriktionen unterliegt (20 bis 30 Elemente).
Die Hybrid Matrix Methode [25] wird nur von ECAP II [90][43][15] verwendet und hat keine große Bedeutung.
Die Pol-Methode wird von MARTHA [90] verwendet und ist besonders für Hochfrequenz-Schaltungen interessant.
Im Jahre 1969 wurde von Hachtel et al. die ``Sparse Tableau'' Methode entwickelt [153][90][81]. Aus der Sparse Tableau Methode lassen sich praktisch alle anderen Methoden (Knotenanalyse, Hybrid Matrix, Zustandsgrößen) durch Umformung der Matrizen ableiten. Der bekannteste Vertreter dieser Methode ist ASTAP [124][90][85].
In den letzten Jahren wurde für die Simulation von digitalen Schaltungen im LSI und VLSI Bereich sogenannte Hybrid Methoden [38] (nicht zu verwechseln mit der Hybrid-Matrix-Methode, die eine spezielle Methode der Aufstellung des Gleichungssystems zur Beschreibung des Netzwerks ist) entwickelt, die nur gewisse Teilaspekte einer Schaltung (Logik, Timing) analysieren. Die Beschränkung auf Teilbereiche ermöglicht das Vordringen in den wichtigen VLSI-Bereich. Vertreter dieser Techniken sind SPLICE [113] und SNAP [60].