Einen Überblick über die Spezifika von MINIMOS 5
wie z.B. die Modellhierarchie,
die Spezifikation nichtplanarer Geometrien,
die Kleinsignalanalyse, dreidimensionale Simulation
sowie ein Überblick über die
implementierten physikalischen Modelle
findet man in [95].
In [60] ist die besondere Behandlung
von Galliumarsenid-MESFETs mit MINIMOS dokumentiert.
Die Integration der transienten Analyse
wurde durch eine generelle Reorganisation des Programms,
welche mit Hinblick auf die Einbindung dieses
Programms in die
Technologie-Entwicklungsumgebung
VISTA [25][81]
durchgeführt wurde, erheblich erleichtert.
Eine weitestgehende Modularisierung der funktionalen
Einheiten des Programms wurde vorgenommen.
Neue Unterprogramme wie z.B. die Berechnung der
Ableitungen von Bernoullikoeffizienten und der
Matrixkoeffizienten für den Mock-Algorithmus, Berechnung
von Verschiebungsstromdichten, Zeitschritt-Vorgabe
und -Steuerung etc. sind hinzugekommen.
Die bisherige durch das Programm fixierte
Struktur- und Modellhierarchie
wurde durch die Neuorganisation des Programms in Form
eines Stack-Automaten flexibilisiert.
Die wichtigen Programmeinheiten wie z.B. die
Module zur Lösung der Poisson- oder der
Kontinuitätsgleichungen, die Berechnung der
Beweglichkeiten, Generations- und Rekombinationsraten etc.,
werden als ausführbare Kommandos behandelt.
Die Ein- und Ausgabe dieser Module wurde
komplett entflochten, sodaß diese Module voneinander
unabhängig sind. Es wird dadurch dem Anwender
ermöglicht selbständig eine Modellhierarchie zu
definieren. Diese Definition erfolgt in einer
Textdatei, eine Programmänderung ist dabei nicht
notwendig, da die Interpretation der
in der Textdatei festgelegten Stack-Kommandos
zur Laufzeit des Programms erfolgt.
Eine periodische Trapezspannung, deren
Form parametrisiert ist, kann vom Benutzer in
den Eingabedaten angegeben werden.
Diese Spannung kann mit verschiedenen Parametern
an allen vier Kontakten angelegt werden.
Die Zeitschrittsteuerung erfolgt adaptiv
an die Kontaktspannungen: Bei einem vorgebbaren
Anfangszeitschritt werden Spannungsrampen
mit einer konstanten Spannungsänderung durchfahren.
Ist das Spannungsplateau erreicht, wird der Zeitschritt
in Form einer geometrischen Folge
(deren Expansionsfaktor vorgebbar ist) erweitert.
Die Zeitschrittsteuerung detektiert
,,Sprünge`` oder ,,Ecken`` im
Zeitverlauf der Kontaktspannungen
und adjustiert die Zeitschrittweite so, daß eine
Lösung zu diesen Zeitpunkten
in jedem Fall berechnet wird. Beginnt an einem
solchen Zeitpunkt eine Spannungsrampe, wird der
Zeitschritt auf die vorgebbare
Rampenschrittweite gesetzt.