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Bei der Implementierung von Rekombinationseffekten in Bauteilsimulatoren ist zu beachten, daß die auftretenden
Effekte grundsätzlich transient ablaufen [25]. Die dabei auftretenden Zeitkonstanten liegen jedoch in
Bereichen, die die Zeitkonstanten, in denen sich Raumladungszonen ausbilden, um Größenordnungen übersteigen.
Simuliert man in Zeitintervallen, in denen transiente Rekombinationsprozesse eine Rolle spielen, so hängt Rnet
in (2.10), (2.11) von der Zeit ab
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(4.3) |
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(4.4) |
Die betrachteten Zeitgrößen liegen dabei im Bereich von [58]. Bezeichnet man für
Elektronen und Löcher die Generationsraten mit Gn, Gp bzw. die Rekombinationsraten mit Rn, Rp, so lautet
die dynamische Rekombinationsgleichung
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(4.5) |
Die Größe nt ist die aktuelle von Elektronen besetzte Fehlstellendichte, Nt entspricht der
Gesamtfehlstellendichte . Bei Donatorfehlstellen ist die von Löchern besetzte Fehlstellendichte und
die entsprechende Raumladung. Die Größe fo ist die Besetzungsfunktion und gibt an,
wieviele Fehlstellen im Momentanzustand von Elektronen besetzt sind
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(4.6) |
Die Variable ist eine effektive Zeit, die das transiente Verhalten der Fehlstellgleichung bestimmt
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(4.7) |
Die Einfangzeiten der Elektronen und Löcher sind indirekt proportional den thermischen
Geschwindigkeiten vth,n,vth,p, den Einfangquerschnitten der Rekombinationszentren,
sowie den Ladungsträgerkonzentrationen n,p
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(4.8) |
Die Emissionszeiten der Elektronen und Löcher sind nicht von den entsprechenden freien
Ladungsträgerkonzentrationen abhängig, sondern von der Energiedifferenz der Fehlstellenergieniveaus mit dem Leitungs-
bzw. Valenzband
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(4.9) |
Die Gleichungen (4.9) geben jene Zeit an, in der im Mittel die Fehlstelle ein Elektron bzw. Loch emittiert.
Obwohl dies ein auf ein Atom bezogener Prozeß ist, wird für die Beschreibung ebenfalls die thermische
Geschwindigkeit vth herangezogen. Dieser Widerspruch vergrößert sich durch die Tatsache, daß die thermische
Geschwindigkeit im hydrodynamischen Modell die thermische Geschwindigkeit im Drift-Diffusionsmodell um ein Vielfaches übersteigen kann
(siehe Abschnitt 4.4).
Formuliert man die Raten in (4.5) durch die charakteristischen Zeiten, so gilt
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(4.10) |
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Martin Knaipp
1998-10-09