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Generell wird zwischen zwei Arten von Übergängen unterschieden.
Übergänge zur Umgebung bilden den Rand des Simulationsgebiets.
Für diese sind die Randbedingungen der physikalischen Größen
im Simulationsgebiet von Interesse. Das Verhalten der Umgebung an der
Außenseite wird durch das Modell beschrieben. Übergänge im Inneren
des Simulationsgebiets verbinden Teilgebiete mit unterschiedlichen
Eigenschaften. Diese Grenzflächen können durch Verwendung
verschiedener Materialien oder aber auch unterschiedlicher
physikalischer Modelle zustande kommen. Die Beziehungen zwischen den
physikalischen Größen an beiden Seiten von Grenzflächen werden
durch Grenzflächenmodelle beschrieben. Sowohl im Bereich des
Randes als auch im Übergangsbereich der Grenzflächen, sind die
Materialeigenschaften und die physikalische Größen starken
Änderungen unterworfen. Diese sind meist so kleinräumig, daß die
im vorigen Abschnitt beschriebenen physikalischen Volumsmodelle ihre
Gültigkeit verlieren. Zur Beschreibung des Ladungsträgertransports
innerhalb der Übergangsbereiche wird daher eine quantenmechanische
Darstellung mit Wahrscheinlichkeiten für Transmission und Reflexion
von Ladungsträgern verwendet. Details dazu finden sich z.B. in
[28]. Die mit Hilfe dieser Beschreibung gefundenen Modelle
erlauben es, daß die Übergangsbereiche in einer ,,makroskopischen``
Betrachtungsweise idealisiert durch Grenzflächen ersetzt werden. Die
aufwendige ,,mikroskopische`` quantenmechanische Formulierung steckt
dann im Grenzflächenmodell, während in den benachbarten Gebieten
wieder die Volumsmodelle verwendet werden können.
Die Differentialgleichungen für die Bauelementsimulation sind
Erhaltungsgleichungen der Form
was unter Zuhilfenahme des Gaußschen Integralsatzes als
Integralform
geschrieben wird. Geht man nun zur Flächendivergenz über, erhält
man folgende Grenzflächenbedingung
mit der Flächenquelldichte . Das heißt, daß die
Normalkomponente des Feldes entsprechend der Flächenquelldichte
springt. Ist die Quelldichte Null, verläuft die Normalkomponente des
Feld an der Grenzfläche stetig.
Ist ein Gradientenfeld , so wird u das
Potential von genannt. Das Verhalten des Feldes und seines
Potentials an einer Doppelschicht, also einer Grenzfläche auf der
eine Flächendipoldichte definiert ist, kann untersucht
werden. Der oben durchgeführte Grenzübergang führt dann auf einen
Flächengradienten und man erhält
Das Potential einer Doppelschicht springt beim Durchgang durch die
Grenzfläche um den negativen Wert der Flächendipoldichte, während
die Normalkomponente des Feldes stetig verläuft.
Damit sind die Beziehungen zwischen den Potentialen und den
Normalkomponenten des Feldes an beiden Seiten einer Grenzfläche
definiert.
Für eine eindeutige Lösung des Feldes in einem Teilgebiet
muß eine der folgenden Randbedingungen spezifiziert werden:
- Dirichletsche Randbedingung:
- Es wird die skalare Größe u am Rand
A vorgegeben:
- Neumannsche Randbedingung:
- Es wird die Normalkomponente des Feldes
am Rand A vorgegeben:
- Cauchy'sche Randbedingung:
- Es wird eine Linearkombination der skalaren
Größe u und der Normalkomponente des Feldes am Rand
A vorgegeben:
Dies bedeutet, daß für jede Feldgröße an einer Grenzfläche
zwei Bedingungen notwendig sind und an einem Rand eine Bedingung
notwendig ist.
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