6.5.2 Das implizite Gate-Drain-Kapazitätsmodell



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6.5.2 Das implizite Gate-Drain-Kapazitätsmodell

 

Eine genaue Beschreibung dieser Kapazität ist über das Oberflächenpotential an der Grenzfläche Driftzone-Gateoxid möglich. Dieses ist gegeben durch:

 

Die Oxidladung setzt sich aus ortsfesten Oxid- und Grenzflächenladungen zusammen, ist die bewegliche Oberflächenladung, die Austrittsarbeitsdifferenz zwischen Gatematerial und -Silizium.

Es muß nun der Zusammenhang zwischen und bestimmt werden. Ausgangspunkt ist die eindimensionale Poissongleichung (die -Koordinate verläuft in vertikaler Richtung):

 

Die Raumladungsdichte ergibt sich zu

 

gibt die Löcherkonzentration, die Elektronenkonzentration, die Donator- und die Akzeptorkonzentration an. Die Löcher- und Elektronenkonzentration können für nichtdegenerierte, -dotierte Halbleiter mittels der Boltzmannstatistik berechnet werden:

  

Damit ergibt sich die Poissongleichung zu:

 

Die Flächenladungsdichte erhält man durch einmalige Integration der Poissongleichung zu:

 

Unter Zuhilfenahme der Beziehung

 

erhält man nach der Integration:

 

Die Grenzschichtladung ergibt sich nun aus den Randbedingungen, daß tief im Inneren in der Driftzone und gilt, mit zu:

 

Für eine von Null verschiedene Spannung zwischen dem drainseitigen Ende des Kanals und dem Drain des DMOS-Transistors ist diese Gleichung gemäß Gleichung 6.6 und Gleichung 6.7 (auf -Substrat anzuwenden) zu modifizieren:

 

Hierbei ist die Spannung zwischen drainseitigem Ende des Kanals und Drain. Die obige Gleichung vernachlässigt einen lateralen Spannungsabfall entlang der Grenzfläche zwischen Driftzone und Gateoxid, der besonders bei niedrigen Gatespannungen im Bereich der Sättigung auftreten kann (vgl. Abb. 5.23).

Die Gleichungen 6.127 und 6.137 ergeben eine transzendente Gleichung in . Das verwendete Netzwerksimulationsprogramm SABER erlaubt es nun, daß in der simulatoreigenen Programmiersprache MAST geschriebene Modellgleichungen auch implizit sein können. SABER führt dann automatisch einen ,,virtuellen`` Knoten im Netzwerk ein, dem in unserem Fall als Unbekannte das Oberflächenpotential entspricht. Die Systemmatrix zur nichtlinearen Iteration wird um eine Unbekannte erweitert und diese zusammen mit den eigentlichen Unbekannten (Knotenpotentiale, Strangströme, ...) bestimmt. Aufgrund des direkten Eintrags in die Systemmatrix wirkt sich diese zusätzliche Unbekannte pro DMOS-Transistor i.a. nicht sehr negativ auf die Iterationszahlen der nichtlinearen Lösung aus (die Iterationszahl steigt aber natürlich). Dieses Modell erlaubt nun eine sehr gute Beschreibung der Eingangskapazität des DMOS-Transistors über alle Arbeitsbereiche (als Ableitung von nach ).



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Martin Stiftinger
Wed Oct 5 11:53:06 MET 1994