Elektronen können nur via Tunnelübergänge auf Partikeln gelangen
oder
diese verlassen. Daher wird dieses Gebiet oft als Ein-Elektron Tunneln
bezeichnet. Ladungseffekte verursachen einen zeit- und ortskorrelierten
Transport von Elektronen. Neuartige Phänomene wie die Coulomb Blockade,
eine Stromflußunterdrückung bei niedriger Spannung, oder
Coulomb Oszillationen, ein zeit- bzw. ortskorrelierter Transport von
Ladungen durch Tunnelübergänge, treten auf. Mit diesen neuen
Quanteneffekten
ist es möglich, die Bewegung und Position einzelner Elektronen zu steuern.
Neben den erwünschten Erscheinungen von gesteuertem Transport einzelner
Elektronen treten auch unerwünschte Effekte auf. Diese sind zum Beispiel
das Co-Tunneln, ein gleichzeitiges Tunneln zweier oder mehrerer Elektronen
in verschiedenen Tunnelübergängen, oder die Sensitivität auf
unkontrollierbare
Verunreinigungen, die über das gesamte Material verstreut sind, und
Ladungsträgereinfang bzw. -abgabe, die die Ladungsverteilung
stören und damit die Coulomb Blockade reduzieren oder sogar
vollständig
eliminieren.
Es wird erklärt wie der Transport von Elektronen durch Ein-Elektron
Bauelemente und Schaltungen simuliert werden kann. Zwei wichtige Methoden,
ein Monte Carlo und ein Master Gleichungsverfahren, die das äquivalente
Kapazitätsnetzwerk eines Schaltkreises unter der Einwirkung von diskreten
Tunnelereignissen behandeln, werden verglichen. Es ist genau dieses
diskrete Verhalten von Ein-Elektron Bauelementen, das neue
Simulationstechniken notwendig macht. Es wird die Frage der Simulation von
Co-Tunnel Ereignissen erörtert, das ein herausforderndes numerisches
Problem darstellt. Andere Implementierungspunkte, wie die
Beschleunigung des Simulators, werden diskutiert. Zusätzlich zur
fundamentalen
Theorie, auf dem das Ein-Elektron Tunneln basiert, wird eine ausführliche
Studie über Ein-Elektron Speicherbausteine durchgeführt. Es werden
Simulationsergebnisse gezeigt, um die innewohnenden Möglichkeiten der
Ein-Elektron Technologie zu verdeutlichen und um das Vermögen von
Simulationen aufzuzeigen. Viele wichtige Fragen werden gestellt und diskutiert.
Ist ein Raumtemperaturbetrieb erreichbar? Sind Quantenfluktuationen und
Co-Tunneln unterdrückbar? Und ist die Sensitivität auf zufällige
Hintergrundladung kontrollierbar?
Ein-Elektron Bauelemente zeigen viele sehr aussichtsreiche Eigenschaften, wie ultimativ niedriger Leistungsverbrauch, Skalierbarkeit bis zu atomaren Abmessungen und hohe Schaltgeschwindigkeit. Das Ergebnis könnten Mikrochips mit extrem hoher Integrationsdichte in Kombination mit stark reduziertem Leistunsverbrauch sein. Diese vielversprechenden Eigenschaften geben Ein-Elektron Bauelementen das Potential, konventionelle CMOS Bauelemente in der nahen Zukunft teilweise zu ersetzen.