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,,Channeling``-Phänomen

 

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Abbildung 2.19: Das interatomare Potential zwischen Bor und den Siliziumatomreihen wird in dieser Abbildung durch Kontinuumspotentiale tex2html_wrap_inline12325 [eV] ersetzt und an Hand von Konturdiagrammen für a) [100], b) [111] und c) [110]-Richtung dargestellt [Hob96]. Eine Längeneinheit entspricht der Gitterkonstante tex2html_wrap_inline12327Å. Die Atome befinden sich in den Zentren der dunkel gefärbten Kreise und man sieht sehr deutlich daß der [110] Kanal den weitaus größten Raum für ,,Channeling`` zur Verfügung stellt. tex2html_wrap_inline12325 ist auf Grund von Beiträgen aus anderen Reihen nicht exakt zirkularsymmetrisch.

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Abbildung 2.20: Schematische Darstellung der Reichweitenverteilung unter Beruecksichtigung von Channeling-Phaenomenen. Bereich A repraesentiert implantierte Ionen, die keine Abhaengigkeit von der Struktur des Targets zeigen, das Plateau in Bereich B wird dadurch erzeugt, dass Ionen aus den Kanaelen herausgestreut werden und der Peak im Teil C resultiert aus der erhoehten Eindringtiefe der Ionen im ,,Channeling``-Fall [EK95]. Solche oder aehnliche Verteilungen erhaelt man z.B. bei 150keV-Bor-Implantationen in <110> Silizium.

Auf ihrem Weg durch den Siliziumkristall können die Ionen durch Streuprozesse in Leerräume (Kanäle bzw. ,,Channels``) zwischen den Atomreihen und -ebenen eintreten, wo sie anschließend von den interatomaren Potentialen der ,,Target``-Atome geleitet werden. Da sowohl die Kernabbremsung durch Vermeidung harter, nuklearer Stöße mit den ,,Target``-Atomen als auch die elektronische Abbremsung auf Grund geringerer Kristallelektronendichten in der Mitte der Kanäle (siehe Abbildung 2.19) vermindert ist, haben kanalisierte Ionen eine erheblich größere Reichweite als jene Teilchen, die sich in zufällige (,,Random``) Richtungen bewegen (siehe Abbildung 2.20). Je nachdem, ob sich das Ion entlang von Atomebenen oder -reihen bewegt, unterscheidet man planares und axiales ,,Channeling``.

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Abbildung 2.21: Channeling von Phosphor in 111- Silizium, implantiert mit 300keV und einer Dosis von 10tex2html_wrap_inline12331 als eine Funktion der Streuoxiddicke. Die Aktivierung der Dotierstoffe erfolgte bei 850tex2html_wrap_inline11879C [Mol71].

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Abbildung 2.22: Abhaengigkeit des Channeling-Effekts vom Kippwinkel, dargestellt an Hand von a) Phosphor implantiert mit 300keV und einer Dosis von 10tex2html_wrap_inline12331 in <111>\ Silizium [Mol71] und b) Bor implantiert mit 150keV und einer Dosis von tex2html_wrap_inline12335 in <100>\ Silizium [Sei71a]. Die Aktivierung der Dotierstoffe erfolgte bei 850tex2html_wrap_inline11879C.

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Abbildung 2.23: Channeling-Karte fuer Bor in Silizium implantiert mit 10keV. Dunkle Bereiche zeigen Channeling-Richtungen [Hob96]. Der linke obere Teil wurde mit Hilfe verbesserter Channeling-Theorien dargestellt, der rechte untere Teil wurde hingegen mit Monte Carlo Simulation berechnet [Hob95a].

In der Einleitung wurde bereits angesprochen, daß man zusehends oberflächennahe pn-Übergänge herstellen möchte, aber auch die Reproduzierbarkeit gewinnt eine immer größere Bedeutung [Sim92] (vgl. auch Abbildung 2.3). Bei Verwendung von Streuoxiden kommt deren Dicke noch als zusätzlicher Faktor hinzu (siehe Abbildung 2.21) [Boh95c]. Daher ist man versucht, den Channeling-Effekt möglichst zu unterdrücken, und es wird i.a. der Wafer gegenüber der Strahlachse verkippt und um seine eigene Achse verdreht (siehe Abbildung 2.22). Als Standardwert für den Kippwinkel hat sich 7tex2html_wrap_inline11879 etabliert , obwohl der optimale Wert eine Funktion der Ionenart und Implantationsenergie ist. Zur Problemlösung haben sich sogenannte ,,Channeling``-Karten als hilfreich erwiesen, denn sie zeigen, bei welchen Einfallsrichtungen des Ionenstrahls auf das ,,Target`` ,,Channeling`` an der Oberfläche auftritt (siehe Abbildung 2.23).

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Abbildung 2.24: Abhaengigkeit des Channeling-Effekts von der Implantationsdosis, dargestellt an Hand von 40keV-Phosphor-Implantationen in <110> Silizium [Dea68].

Wie bereits dargestellt, besteht ein sehr enger Zusammenhang zwischen Kristallstruktur und Channeling-Phänomen. Daraus wird ersichtlich, daß letzteres auch entscheidend von der Gitterdefektdichte im Kristall (siehe Kapitel 2.8) und damit von der Implantationsdosis abhängt (siehe Abbildung 2.24). Im Extremfall liegen amorphisierte Zonen vor, und Channeling wird vollständig unterdrückt.

Die Temperaturabhängigkeit wurde in Zusammenhang mit den Gitterschwingungen näher erläutert, und soll hier nur mehr zur Vervollständigung angeführt werden.

Es läßt sich wie folgt zusammenfassen:




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