In diesem Abschnitt wird versucht eine Zusammenfassung der klassischen Netzwerkanalysemethoden in konsistenter Weise zu finden. Die Formulierungen sind in Hinblick auf eine optimale Implementierbarkeit in einem Netzwerkanalyseprogramm, das folgende Maximen hat, gewählt:
Die prinzipielle Aufgabe eines Netzwerkanalyseprogramms ist es, ideale Bauelemente und deren Verknüpfungen (Schaltungen) elektrisch konsistent zu behandeln. Das Verhalten realer Bauelemente wird durch Modelle, die auf den idealen Bauelementen des Netzwerkanalyseprogramms beruhen, beschrieben. Besondere Beachtung ist der Tatsache zu schenken, daß im Rahmen der Modellbildung Bauelementverknüpfungen auftreten, welche keineswegs einer realen Schaltung entsprechen, sondern nur das Verhalten einer realen Schaltung mit einer gewählten Genauigkeit approximieren. Es ist die Aufgabe des Anwenders die Modelle auf Gültigkeit für sein Problem zu überprüfen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung einer einheitlichen mathematischen Beschreibung der idealen Grundbausteine erster Ordnung [28] der Netzwerkanalyse.
In Abschnitt 3 werden die Kenngrößen eines elektrischen n-Pols, dessen Beschreibung und Klassifizierung behandelt. Der Abschnitt 4 befaßt sich mit der Spezialisierung der in Abschnitt 3 eingeführten Beschreibungen für lineare Zweipole. Die Beschreibung einer Reihe bekannter Bauteile wird zusammengestellt. Im Abschnitt 5 werden die Regeln für die Zusammenschaltung von mehreren Bauteilen zu einem elektrischen Netzwerk, und die Berechnung der elektrischen Größen im Netzwerk abgeleitet. Im Abschnitt 6 werden die wichtigsten Analyseverfahren von Netzwerken, wie Gleichspannungsarbeitspunkt, Transienten-Analyse und AC-Analyse, behandelt. Im Abschnitt 7 werden die in Abschnitt 5 abgeleiteten Regeln in eine Form gebracht, die für eine EDV-mäßige Bearbeitung der Netzwerkanalyse besser geeignet ist.