Beim schnellen Abschalten eines MOSFETs wird ein Teil der
Kanalladung nicht durch das laterale Feld zu den hoch dotierten
Source- und Drain-Kontaktgebieten abgesaugt, sondern
driftet in das Substratgebiet.
Dort kann diese Elektronenladung über Volumenrekombination
beseitigt werden oder direkt am metallischen Substratkontakt
verschwinden. Dieser Effekt, der
hauptsächlich von der Kanallänge des Transistors
und der Abschaltrampe der Gate-Spannung
abhängig ist, spielt eine gewisse Rolle
bei Charge-Pumping-Experimenten.
Eine Elektronen-Injektion in das Substrat addiert zum
Grenzflächenrekombinationsstrom des CP-Experiments
eine parasitäre Komponente, die
das CP-Signal verfälscht.
Durch numerische Simulation können die Parameter,
die zum Eintritt dieses Effektes führen,
abgegrenzt werden.
Zu diesem Zweck wurde das Abschaltverhalten von
MOSFETs mit den Kanallängen ,
, und geometrischer Gate-Länge
transient simuliert. Dabei wird die Gate-Spannung
bei = startend rampenförmig in
von bis auf verringert. Im oberen Teil
der Abbildung 1.4 ist der Substratstrom
in seine Komponenten
und aufgetrennt
logarithmisch dargestellt.
Weitere Parameter der Simulation:
Oxiddicke =, Substratdicke =,
Kanalweite =,
Kontaktspannungen ==.
Deutlich ist ein zeitlich exponentielles Ansteigen des
Elektronenstroms am Substrat-Kontakt zu bemerken,
der bei etwa ein Maximum erreicht. Der Effekt
ist stark von der
Kanallänge abhängig und nimmt für rasch ab.
Der untere Teil der Abbildung 1.4 zeigt
den Einfluß der Kanallänge
und des Logarithmus der Rampensteilheit der Gate-Spannung
auf die gesamte am Substrat absorbierte Elektronenladung
Diese Kurven zeigen in grober Näherung einen linearen Zusammenhang zwischen der absorbierten Elektronenladung und dem Logarithmus der Fallzeit der Gate-Spannungsrampe. Wird die Gate-Spannung mi einer Frequenz gepulst, so ergibt sich der zeitliche Mittelwert des Elektronenstroms am Substrat zu . Für das Beispiel in der Abbildung 1.4 und eine Frequenz von Mhz bedeutet dies, daß der Substratstrom der Elektronen für = etwa , für = etwa , für = etwa und für = etwa beträgt.
Abbildung:
Transienter Elektronen- und Löchersubstratstrom
beim schnellen Kanalabbau in Abhängigkeit
der geometrischen Kanallänge (oberes Bild).
Abhängigkeit der am Substratkontakt
absorbierten Elektronenladung von
der Dauer der fallenden Gate-Spannungsrampe
für verschiedene geometrische Kanallängen (unteres Bild).