,,There seems to be an incompatibility between parallelism and good
orderings for ICCG.``
Iain Duff et al. [20]
Poole und Ortega [84] zeigten, wie sich unvollständige Faktorisierungen durch Umsortierung der Unbekannten parallelisieren lassen. Die Idee ist einfach: Im Falle eines Tensor-Produkt-Gitters werden die Unbekannten mit p ,,Farben`` zyklisch numeriert. Ein Beispiel mit vier Farben in zwei Dimensionen ist
Sortiert man die Unbekannten gleicher Farbe in der Koeffizientenmatrix, so erhält die neue Matrix eine Block-Struktur mit p Blöcken:
Die Matrix läßt sich blockweise ILU-faktorisieren, wobei rekursiv für die diagonalen Blöcke mit =,, die Gleichung
gelöst werden muß. Wie bei der punktweisen ILU-Faktorisierung sind die Matrizen , und durch das Spärlichkeitsmuster der umsortierten Matrix festgelegt
Die Vorkonditionierungsmatrix hat die Gestalt (MC bedeutet Multi-Color)
und die Faktorisierungsgleichung (5.44) resultiert aus der Forderung
Die Variablen innerhalb der Blöcke sind voneinander
unabhängig, demgemäß ist die Vektorlänge durch gegeben,
wobei die Anzahl der Unbekannten ist.
Eine maximale Vektorlänge von
ergibt sich für zwei Farben. Dies entspricht gerade
einer Schachbrettnumerierung (zwei Farben)
oder einer Rot-Schwarz-Einfärbung (Red-Black-Ordering).
Die Matrix-Struktur ist
bei einer Partitionierung in rote (R) und schwarze (B)
Punkte
Nach der Elimination der schwarzen Punkte erhält man das sogenannte reduzierte System
Die Diagonalmatrix ergibt sich gemäß Gleichung (5.44) zu
Das reduzierte System wird mit symmetrisch skaliert
was schließlich nach der Variablentransformation
das vorkonditionierte System
ergibt. Die Berechnung des vorkonditionierten Matrix-Vektor-Produktes umfaßt die beiden Schritte
wobei beim ersten Schritt Daten über die Matrix von den schwarzen zu den roten Punkten abgebildet, beim zweiten Schritt Daten von den roten zu den schwarzen Punkten über die Matrix zurücktransportiert werden. Nach Abbruch der Iteration muß die Lösung für die roten Punkte aus der Lösung der schwarzen Punkte mit der Formel
rücksubstituiert werden. Es soll hinzugefügt werden,
daß diagonale Skalierung des reduzierten
Systems einerseits und ILU-Faktorisierung nach RB-Umsortierung
andererseits identische Methoden sind.
Die Konvergenz des Gleichungslösers wird durch die
Umsortierung stark beeinflußt. Untersuchungen
dieses Typs für das CG-Verfahren wurden in [20] vorgenommen.
Die heuristische Schlußfolgerung
der Autoren ist, daß die einfache
lexikographische (natürliche) Ordnung
der Unbekannten gute Konvergenzeigenschaften, entkoppelte
Ordnungs-Verfahren wie z.B. das Multicolor-Ordnungs-Verfahren
schlechte Konvergenzeigenschaften des
ICCG-Algorithmus nach sich ziehen. Die Unterschiede sind
umso drastischer, je schlechter konditioniert
das Problem ist. Generell gute Ordnungs-Verfahren
sind solche, die lokal sind, was
bedeutet, daß die Numerierung der Unbekannten
so zu erfolgen hat, daß benachbarte Knoten
,,nahe`` beisammen zu liegen kommen.