Das wohl bekannteste Beispiel eines linearen Modells ist der Ansatz von Anderson.
Er leitet die Diskontinuität im LB von der Elektronenaffinität ab
und impliziert damit das Vakuumniveau als universelle Referenzenergie (Abbildung 6.37),
Ein im Bereich der Verbindungshalbleiter oft verwendeter ebenfalls semiempirischer Ansatz ist das sogenannte ``common anion rule'' . Es beruht auf der Eigenschaft, daß die VB Zustände auf den anionischen p-Orbitalen beruhen und die absolute VB Kante durch die Energie der äußersten Valenzelektronen des Anions gegeben ist. In Heterostrukturen aus HL mit gemeinsamem Anion wird daher postuliert. Die Popularität dieses Modells erklärt sich aus den anfänglich guten Ergebnissen im Materialsystem AlGaAs/GaAs, bei dem das Verhältnis : experimentell gut bestätigt wurde.
Eine Anzahl anderer absoluter Energiereferenzen wurde in der Folge in theoretisch fundierten Arbeiten vorgeschlagen, wobei die Bandstruktur in den Bulkmaterialien und die Referenzenergie aus atomaren Potentialen abgeleitet werden. Die prominentesten stammen (in chronologischer Reihenfolge) von Kroemer und Frensley [120] und Harrison [78,80]. Die Berücksichtigung von Grenzflächendipolen finden sich in den Veröffentlichungen von Tersoff [197] und Cardona und Christensen [29].