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Technologisch relevante Dotierungsprofile weisen in der Regel eine sehr hohe Dynamik in ihrem
Wertebereich auf. So liegen die Maximalwerte um einen Faktor
über den
relevanten Minimalwerten. Demgemäß schwanken auch die lokalen Werte der Residuen. Um auch in
Bereichen niedriger Konzentrationen eine brauchbare Fehlerabschätzung zu erhalten, muß
Gl. 6.7 fast exakt gelöst werden. Das Iterationsverfahren nach Gl. 6.9
benötigt dazu leider zu viele Iterationen. Abb. 6.2 zeigt das Ergebnis der
Fehlerabschätzung anhand einer Gauß-Verteilung entsprechend
anhand einer Diskretisierung mittels 33 Stützstellen für
unterschiedlich viele Iterationen.
Abbildung 6.2:
Vergleich der Fehlerabschätzung mit dem exakten
Diskretisierungsfehler für unterschiedliche Anzahl an
Gauß-Seidel-Iterationen bei 33 Stützstellen.
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Zur Veranschaulichung des Diskretisierungsfehlers wurde der Absolutwert des
Diskretisierungsfehlers im logarithmischen Maßstab dargestellt, sodaß die Leistungsfähigkeit
der Fehlerabschätzung im gesamten Wertebereich erkennbar wird. Mit zunehmender Dynamik des
Wertebereiches werden somit immer mehr Iterationen nötig, damit die Fehlerabschätzung auch in
den niedrigen Wertebereichen hinreichende Ergebnisse liefert. Allein deswegen kann diese Methode
praktisch nicht in der gezeigten Art eingesetzt werden. Bei Versuchen mit größerem
Stützstellenabstand zeigt sich weiters, daß die Abschätzung auch bei exakter Lösung von
Gl. 6.7 in niedrigen Wertebereichen völlig unbrauchbar wird.
Abbildung 6.3:
Qualität der Fehlerabschätzung bei unterschiedlicher
Anzahl an Gauß-Seidel-Iterationen für
größeren Stützstellenabstand (33
Stützstellen).
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Abb. 6.3 zeigt das Ergebnis der Fehlerabschätzung nach drei beziehungsweise 60 Gauß-Seidel
Iterationen, wobei letzteres einer exakten Lösung von Gl. 6.7 gleichgesetzt werden
kann. Die Aussagekraft des Kriteriums beschränkt sich auf wenige Größenordnungen im oberen
Bereich. Darunter ist keine Relation zwischen dem tatsächlichen Diskretisierungsfehler und der
Abschätzung erkennbar.
Die zumindest größenordnungsmäßige Kenntnis des Fehlers ist jedoch speziell in Gebieten
niedriger Konzentrationen besonders wichtig, da genau dort viele Gitterpunkte eingespart werden
können. Die Bewertung des Diskretisierungsfehlers muß allerdings relativ zum lokalen
Funktionswert erfolgen. Eine falsche Größenordnung des abgeschätzten Diskretisierungsfehlers
würde daher auch zu einer falschen Größenordnung der Gitterdichte führen.
Die dargestellte Fehlerabschätzung berücksichtigt diesen Entkopplungsmechanismus jedoch nicht,
sondern bewertet die Einflüsse der benachbarten Werte gleich stark. Dadurch kommt es zur
``Überschwemmung'' von Gebieten niedriger Konzentration mit Diskretisierungsfehlern, die aus
Gebieten mit hoher Konzentration stammen. Die Methode ist also dahingehend zu verbessern.
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Ernst Leitner
1997-12-30