6.3.3 Variation der LDD-Implantationsdosis



next up previous contents
Next: 6.4 Optimiertes Drain-Profil Up: 6.3 Optimierung der LDD-Struktur Previous: 6.3.2 Variation der LDD-Implantationsenergie

6.3.3 Variation der LDD-Implantationsdosis

  
Abbildung: Variation der LDD-Dosis zur Substratstromminimierung: Substratstrom-Kennlinie bei über der LDD-Implantationsdosis (LDD-Implantationsenergie , , , ).

  
Abbildung: Variation der LDD-Implantationsdosis: Substratstrom bei und über der LDD-Implantationsdosis.

  
Abbildung: Variation der LDD-Implantationsdosis: Maximaler Drainstrom bei über der LDD-Implantationsdosis.

In Abb. 6.6 ist die Substratstromkennlinie bei bei Variation der LDD-Implantationsdosis zwischen und quasi-dreidimensional dargestellt. Der generelle Trend ergibt bei mittleren Gate-Source-Spannungen niedrigeren Substratstrom für niedrigere LDD-Implantationsdosis. Interessanterweise biegt sich die Substratstromkennlinie bei den niederen LDD-Dosen zu einer innerhalb der Versorgungsspannungsgrenze streng monoton steigenden Funktion der Gate-Source-Spannung auf.

Die aus der Variation der Spacer-Länge und der LDD-Implantationsenergie bekannte Darstellung des Substratstroms für einen erweiterten Dosisbereich von bis in Abb. 6.7 erfolgt daher für die Gate-Source-Spannung (Maximum des Substratstroms bei der einfacher Höckerform der Substratstromkennlinie) und (maximaler Substratstrom bei ,,aufgebogener`` Substratstromkennlinie). Die beiden Kennlinien in Abb. 6.7 schneiden einander bei einer Dosis von ca. . Dies stellt laut Simulation das Optimum bezüglich Substratstromminimierung dar. Der maximale Drainstrom in Abb. 6.8 nimmt allerdings mit steigender LDD-Implantationsdosis monoton zu. Die Berücksichtigung der Stromtreiberfähigkeit bestimmt die Wahl der LDD-Implantationsdosis zu .

Das von einer einfachen Höckerform abweichende Substratstromverhalten wurde schon in [Mat83] und [Hui85] berichtet. Um eine detailierte Diskussion des Drain-seitigen Feld- und Stromverlaufs wie etwa in [Orl89a] anstellen zu können, seien vier Punkte aus Abb. 6.6 herausgegriffen: Jene mit einer LDD-Dosis von und sowie einer Gate-Source-Spannung von und . Für diese vier Punkte sind in den Abbildungen 6.9 bis 6.12 jeweils die laterale elektrische Feldstärke, die Elektronenstromdichte und die Lawinengenerationsrate in der Drain-Seite als Konturlinienzeichnungen dargestellt.

  
Abbildung: LDD-Dosis , , : Isolinien für die laterale elektrische Feldstärke [], die Elektronenstromdichte [] und Lawinengenerationsrate [].

  
Abbildung: LDD-Dosis , , : Isolinien für die laterale elektrische Feldstärke [], die Elektronenstromdichte [] und die Lawinengenerationsrate [].

  
Abbildung: LDD-Dosis , , : Isolinien für die laterale elektrische Feldstärke [], die Elektronenstromdichte [] und die Lawinengenerationsrate [].

  
Abbildung: LDD-Dosis , , : Isolinien für die laterale elektrische Feldstärke [], die Elektronenstromdichte [] und die Lawinengenerationsrate [].

In [Ko86] und ausführlicher in [Orl89b] wird als Erklärung für die von der konventionellen Form abweichende Substratstromkennlinie eine Feldstärkenspitze an der Source-Seite des Kanals angeführt. In der vorliegenden Arbeit konnte innerhalb des untersuchten Bereichs von LDD-Implantationsdosis und Kontaktspannungen allerdings keinerlei Hinweis auf eine Source-seitige Feldstärkenspitze gefunden werden.

Der Vergleich der beiden Dosiswerte bei zeigt für die höhere Dosis (Abb. 6.9) einen sanften Feldverlauf mit einer Spitze um tief im Silizium und gerade noch innerhalb der Gate-Kante bei . Bei der niedrigeren LDD-Dosis von (Abb. 6.10) bildet der Feldstärkeverlauf deutlich erkennbar zwei Spitzen, die etwas höhere unerwünschterweise direkt an der Grenzfläche und außerhalb der Gate-Kante. Auch wird der Elektronenstrom beim Übergang vom Kanal in die Drain-Zone nicht so tief in das Silizium gedrückt. Als Folge davon ist die Lawinengenerationszone nahe der Grenzfläche bei , also außerhalb der Gate-Überdeckung.

Der Vergleich der beiden Dosiswerte bei zeigt für die höhere Dosis (Abb. 6.11) eine Spaltung der lateralen Feldstärkenspitze. Da aber der Drainstrom dazwischen hindurch fließt, ist die Generationsrate hinreichend klein und resultiert im kleinsten Substratstrom der vier Vergleichspunkte. Bei der niedrigeren LDD-Dosis steigt der Substratstrom mit der Gate-Source-Spannung monoton an. Die Erklärung ist in Abb. 6.12 ersichtlich: Das laterale elektrische Feld hat sein Maximum an der Grenzfläche bei etwa , der Drainstrom (Elektronenstrom) bleibt ebenso an der Grenzfläche, fließt also durch das Gebiet mit der Feldstärkenspitze. Daraus resultierend zeigt die Lawinengenerationsrate ihr Maximum (über ) an der Grenzfläche und außerhalb der Gate-Kante, eine für hohe Degradation und kurze Lebensdauer des MOS-Transistors verantwortliche Kombination.



next up previous contents
Next: 6.4 Optimiertes Drain-Profil Up: 6.3 Optimierung der LDD-Struktur Previous: 6.3.2 Variation der LDD-Implantationsenergie



Martin Stiftinger
Mon Oct 17 21:16:53 MET 1994