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1.1 Aufbau integrierter Schaltungen

Abbildung 1.1 zeigt einen Querschnitt durch einen typischen CMOS Chip.

Abbildung: Vereinfachter Querschnitt durch einen typischen CMOS Chip in Cu Dual-Damascene Architektur mit sechs Metallisierungsebenen (M1-M6)
\fbox{\resizebox{0.64\textwidth}{!}{\includegraphics{cmos-aufbau}}}

Vom Silizium-Substrat mit einer Gesamtdicke von etwa [500] $\mbox{{\usefont{U}{eur}{m}{n}\char22}}$m ist lediglich die oberste Schicht dargestellt. Auf der Oberfläche des Siliziums kann man einen NMOS und einen PMOS Transistor erkennen. Die Gate-Anschlüsse werden aus polykristallinem Silizium gebildet. Kontakte aus Wolfram dienen als elektrische Verbindung von den Diffusionsgebieten der Transistoren zu Leitungen in der ersten Metallisierungsebene (M1).

Die Höhe der Leitungen in den Ebenen M1 und M2 liegt im Bereich von [500]nm, ihre Breite ist etwas geringer1.1. Als Leitermaterialien werden Aluminium oder Kupfer verwendet. Da der Querschnitt sehr klein ist, haben die Leitungen einen hohen Widerstand je Längeneinheit ([100]$ \Omega/$mm und darüber). Gemeinsam mit Leitungen aus Poly-Silizium direkt über dem Substrat werden sie für kurze lokale Verbindungen genutzt. Für Leitungen über große und mittlere Distanzen werden die oberen Metallisierungsebenen in Anspruch genommen, die einen größeren Querschnitt haben und daher auch geringere Verluste aufweisen. Die Anzahl der Verbindungsstrukturschichten kann je nach Art der integrierten Schaltung unterschiedlich sein. Typischerweise werden in dynamischen Speichern 2-3 Lagen und in Mikroprozessoren 6-7 Schichten verwendet. Die Gesamtlänge aller Verbindungsleitungen kann in einem Chip bis über [1]km betragen.

Eine wichtige Rolle spielt auch das Dielektrikum, das den Raum zwischen den Leitungen füllt. Es soll eine möglichst geringe Dielektrizitätszahl aufweisen, um kapazitive Kopplungen zwischen den Leitern gering zu halten, muss aber auch gewisse mechanische und thermische Anforderungen erfüllen. Es wird dafür hauptsächlich SiO$ _2$ verwendet ( $ \epsilon_r=3.9$), inwieweit andere Materialien mit kleinerer Dielektrizitätszahl geeignet sind, wird zur Zeit experimentell untersucht (beispielsweise in [2]).



Fußnoten

... geringer1.1
Die hier angegeben Zahlen sind typische Werte für einen CMOS Prozess in [250]nm Technologie

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R. Sabelka: Dreidimensionale Finite Elemente Simulation von Verdrahtungsstrukturen auf Integrierten Schaltungen