Die formale Transporttheorie ermöglicht die Berechnung makroskopischer Transportkoeffizienten unter einschränkenden Annahmen [18], [120]:
Die elektrische Stromdichte kann aus der Teilchenstromdichte durch Multiplikation mit der Einheitsladung berechnet werden. Setzt man die Lösung der Boltzmanngleichung (2.82) in die Definition der Teilchenstromdichte (2.37) ein, ergibt sich [120], [121], [197]:
Analog erhält man für die Gesamtenergiestromdichte (2.39):
Nur der asymmetrische Anteil in Gl. (2.82) liefert einen
Beitrag zu den Flußgrößen ,
.
Mit Hilfe der Identität
können Gl. (2.88) und (2.89) in Komponentenschreibweise
dargestellt werden [52], [120], [197]:
,
sind treibenden Kräften proportional.
Die Integrale stellen makroskopische Transportkoeffizienten dar.
Sie sind im allgemeinen Fall Tensoren.
Die resultierende treibende Kraft kann nach
Gl. (2.83), (2.84), (2.85), (2.86) und (2.87)
in Abhängigkeit verschiedener, einzelner, treibender Kräfte
dargestellt werden.
Die Vorfaktoren der Gradienten sind teilweise vom Wellenvektor
abhängig, was bei der Auswertung der Transportintegrale berücksichtigt
werden muß.
Die Entscheidung für eine bestimmte Kombination einzelner treibender
Kräfte bedingt die physikalische Bedeutung der Transportparameter
(siehe Kapitel 3 und 4).
Die Wahl der Gesamtenergiestromdichte bedingt die Verwendung
der treibenden Kraft
in der in Gl. (2.85) gegebenen Form
(die Begründung wird in Kapitel 4 gegeben).
Schreibt man
,
in Komponentenschreibweise an,
erhält man:
Die Transportintegrale für das Flußsystem (2.92), (2.93) können zusammengefaßt werden (z.B. [52]):
Gl. (2.94) kann für Standardbänder (Isotropie,
Parabolizität) ausgewertet werden.
Sie läßt sich - unter Berücksichtigung von Gl. (2.33) und
(2.77) - auf folgendes Integral
zurückführen [52], [197] (der Index von
wird aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen):
Lösungen von Gl. (2.95) sind Fermiintegrale der
Ordnung
:
,
enthalten die konstanten Anteile der Zustandsdichte
.
Für den nichtentarteten Halbleiter kann die Boltzmannstatistik
verwendet werden.
Die Lösung des Transportintegrals kann dann mit Hilfe von Gammafunktionen
ausgedrückt werden:
Ein wesentliches Ergebnis der formalen Transporttheorie ist die Berechnung
der kinetischen Transportenergie eines Elektrons unter dem
Einfluß externer Felder.
Weil zu diesem Zweck nur Verhältnisse von Gl. (2.96) zu betrachten
sind, ist die Auswertung besonders einfach:
Außerdem läßt sich zeigen, daß innerhalb der Relaxationszeitnäherung das Wiedemann-Franzsche Gesetz erfüllt ist.
Nach Gl. (2.99) ist die Wärmeleitfähigkeit der
Elektronen der elektrischen Leitfähigkeit proportional.
wird als Lorenzzahl bezeichnet.
Ihr Wert ist vom dominierenden Streumechanismus und vom
Umstand abhängig, ob der Halbleiter entartet ist oder nicht
(z.B. [52], [71], [120], [153], [197]).