3.2 Die Poissongleichung



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3.2 Die Poissongleichung

Die Poissongleichung, die in Halbleiter- und Isolatormaterialien gelöst wird, ergibt sich aus der MAXWELLschen Gleichung für die dielektrische Verschiebung:

 

Die Verschiebung wird durch den Materialparameter (Dielektrizitätskoeffizient oder Permittivität) mit dem elektrischen Feld in Verbindung gebracht,

 

und dieses ist durch den Gradienten

 

des elektrischen Potentials gegeben. Dadurch entsteht die sogenannte Poisson-Gleichunggif für das Potential :

 

Die Raumladung in der Poissongleichung setzt sich aus der Ladung der freien Ladungsträger (Elektronen und Löcher) und aus der Ladung ionisierter Störstellen zusammen:

 

und läßt sich für weniger aufwendige Implementierungen zu

 

vereinfachen, wobei die Löcherkonzentration ist, die Elektronenkonzentration, die Konzentration positiv geladener Donatoren, die Konzentration negativ geladener Akzeptoren, der Index eines Elektronen- oder Löchertyps, der Index eines Akzeptors oder Donators, die Konzentration des Ladungsträgers , das Vorzeichen der Ladung des Ladungsträgers ( für Löcher, für Elektronen), die Konzentration ionisierter Dopanden des Typs , die Ladungszahl des Dopanden, und die Elementarladung. Die Summation läuft dabei über alle vorhandenen Ladungsträgertypen bzw. Dopanden .

Integration von (3.1) über das Boxvolumen ergibt mit dem Gaußschen Satz

 

Die Diskretisierung wird durch den Übergang vom Integral zur Summation durchgeführt. Dabei entsteht der Diskretisierungsfehler:

 

Dabei ist die Projektion der dielektrischen Verschiebung auf die Verbindungslinie der Punkte und . ist eine geeignete Mittelung zwischen den beiden Gitterpunkten. ist der Wert der Raumladung am Gitterpunkt , und und sind die geometrischen Daten, die als Ergebnis der Vergitterung zur Verfügung stehen (siehe Seite gif). Die Gleichung gilt jetzt für den Gitterpunkt . Die Summation läuft über alle Nachbarpunkte des Punktes .

Einsetzen von (3.5) am Gitterpunkt ergibt

 

und mit der Definition der Kontrollfunktion

 

lautet die diskretisierte Poissongleichung, die im Simulator eigentlich gelöst wird:

 

Dabei setzt sich der Vektor aus den Kontrollfunktionen an den einzelnen Gitterpunkten zusammensetzt, der Vektor aus den Werten des Potentials zu einem bestimmten Zeitpunkt ebenfalls auf diesen Gitterpunkten. Der Vektor ist also das diskrete Gegenstück des kontinuierlichen Potentials , das eine Funktion des Ortes und der Zeit ist.

Unter der Voraussetzung, daß sich das Magnetfeld zeitlich nur sehr langsam ändert (), kann der dielektrische Fluß zwischen den Gitterpunkten und trivial diskretisiert werden, indem die nur schwach ortsveränderliche Permittivität arithmetisch an den Mittelpunkt interpoliert und das elektrische Feld einfach als Differenzenquotient angeschrieben wird:

 





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Martin Stiftinger
Fri Oct 21 18:22:52 MET 1994