Abbildung 6.4 und 6.5 geben einen Detailausschnitt
des Konvergenzverhaltens für die Berechnung der Gegeninduktivität bzw.
der Selbstinduktivität wieder. Beide Kurven zeigen
deutlich die stetige Verkleinerung der Schwankungsbreite, die in Abb. 6.4
rascher als in Abb. 6.5 vor sich geht. Da im Fall der
Gegeninduktivität die Varianz kleiner ist, genügen weniger Stichproben als
für die Selbstinduktivität, um die gleiche Genauigkeit zu erreichen.
Dies ist auf den Term
im Nenner zurückzuführen. Die
Auswertung der Gegeninduktivität ist durch einen größeren Abstand gekennzeichnet,
deshalb schwankt der auszuwertende Integrand nicht in diesem Ausmaß wie für die
Selbstinduktivität.
Abbildung 6.4:
Darstellung der berechneten Gegeninduktivität des planaren Transformators
mit 3 Windungen in Abhängigkeit der Stichprobenanzahl
![\begin{figure}{\resizebox{0.86\textwidth}{!}{\includegraphics[{}]{MC3conv}}}\end{figure}](img405.png) |
Abbildung 6.5:
Darstellung der berechneten Selbstinduktivität des planaren Transformators
mit 3 Windungen in Abhängigkeit der Stichprobenanzahl
![\begin{figure}{\resizebox{0.86\textwidth}{!}{\includegraphics[{}]{LC3conv}}}\end{figure}](img406.png) |
Fehlerquellen in der Berechnung der Induktivitäten sind sowohl auf die
Stromdichteverteilung als auch auf die Monte Carlo Methode zurückzuführen. Diese
voneinander unabhängigen Fehlerquellen können separat behandelt werden. Um
den Einfluss von Stromdichteungenauigkeiten zu minimieren, können
Gitterverfeinerungstechniken eingesetzt werden. Entsprechend den Änderungen
der berechneten Induktivitäten kann nur ein differentieller und kein
absoluter Fehler angegeben werden (es sei denn man vergleicht mit analytischen
Lösungen).
Da die Fehlerabschätzung für die Monte Carlo Methode ohne großen Aufwand
mit den Gleichungen (6.1) und (6.2) durchzuführen ist, erscheint die
Vorgabe eines Abbruchkriteriums sinnvoll, das den Monte Carlo Algorithmus
beendet, wenn die verfahrensbedingten Schwankungen eine vorgegebene Schranke
unterschreiten. Der zentrale Grenzwertsatz besagt, dass der EW normal verteilt
ist, falls die Stichprobenzahl N groß ist6.1. Der Fehler der
Resultate
kann daher über die Varianz
der
Stichprobenauswertung
und die Stichprobenanzahl N (99.99 % Konfidenzintervall)
ermittelt werden. Die Monte Carlo Methode mit Abbruchkriterium bedarf nur der
Erweiterung um die kontinuierliche
Berechnung der Standardabweichung von den ermittelten Werten
aus (6.2) mittels (6.1). Sobald
erfüllt ist, wird der Algorithmus beendet. Die Fehlerschranke des Schätzwertes fällt mit
. Will man also
die Fehlerschranke um einen Faktor
reduzieren, so steigt die erforderliche
Zahl der Zufallsversuche und damit der Rechenaufwand mit
.
Fußnoten
- ... ist6.1
- Über die Geschwindigkeit
der Konvergenz gibt der zentrale Grenzwertsatz keine Auskunft, sondern die
Varianz, die linear mit der Stichprobenanzahl gegen 0 geht.
C. Harlander: Numerische Berechnung von Induktivitäten in dreidimensionalen Verdrahtungsstrukturen