Am Beispiel von planaren Transformatoren werden wesentliche Charakteristika der
Monte Carlo Methode und der Induktivitätsberechnung basierend auf
Integrationsformeln für Tetraeder gezeigt.
Planare Transformatoren sind am besten geeignet für
Vierport-Anwendungen, die Symmetrie erfordern. Sie werden für Schmalbandanwendungen benutzt, in denen die Kombination von
guter Kopplung und einer hohen Selbstinduktivität gepaart mit kleinem
Serienwiderstand erwünscht wird. Durch diesen Aufbau können die
Kapazitäten minimiert und hohe Resonanzfrequenzen realisiert werden.
Moderat große Kopplungsfaktoren
(Index
und
stehen
für Primär- bzw. Sekundärkreis) werden auf Kosten von reduzierten
Selbstinduktivitäten erzielt. Diese Kopplung kann mit dem Nachteil von höherem Serienwiderstand durch Reduzieren der Breite und
der Schrittweite erhöht werden. Gestapelte Transformatoren (Primär- und Sekundärwindungen
liegen übereinander) erzielen die höchste Kopplung
, sie
haben allerdings den Nachteil einer hohen Port-zu-Port Kapazität, was zu
einer niedrigen Resonanzfrequenz führt. In modernen mehrstufigen Prozessen kann diese Kapazität durch Erhöhen der
Oxiddicke zwischen den Spiralen reduziert werden. Außerdem besteht die
Möglichkeit, durch Verschieben der Zentren der gestapelten Transformatoren
reduzierte Kopplung für reduzierte Kapazität einzutauschen [142,143].
Abbildung 6.2 und 6.3 zeigen die Stromdichteverteilung von zwei
planaren Transformatoren. Diese Transformatoren bestehen aus zwei ineinander
verwundenen Spiralen von jeweils drei bzw. fünf Windungen Metall mit
5
m Breite, einer Schrittweite von 15
m, der inneren
Länge
(s. Abb. 6.2) vom 54
m und der Dicke von
1
m.
In Tab. 6.1 sind sowohl die Simulationszeiten zur Ermittlung der
Stromdichte bei Anwendung der Monte Carlo Methode, bzw. der Methode aus dem
vorigen Kapitel [144], sowie die Werte der berechneten Induktivitäten
angeführt. Für jeden Transformator wurden drei verschiedene Gitter erzeugt.
Die Simulationen wurden auf einem Digital Alpha Computer
(DEC600/333MHz) durchgeführt. Die Stichprobenzahl N war 1 Million. Die
erste Spalte in der Tabelle bezieht alle Elemente der leitfähigen Segmente
ein. Es wurden ausschließlich Tetraederelemente verwendet, auf denen
quadratische Ansatzfunktionen zur Berechnung benutzt wurden.
Die Simulationszeit für die Monte Carlo Methode ist nicht so stark
von der Anzahl der Elemente (n) beeinflusst, weil der Rechenaufwand für die
binäre Suche nur mit ln(n) wächst. Die einfache Berechnungsmethode für die
Gegeninduktivität erfordert mit steigendem n beinahe die gleiche Zeit, was
die Überlegenheit der Monte Carlo Methode unterstreicht. Der Kopplungsfaktor beträgt für den ersten Transformator 0.63, und für den
zweiten 0.75. Der Widerstand der Windungen beträgt 6.22
für
den ersten Transformator, und 9.75
für den zweiten.
In Tab. 6.2 sind die partiellen Kapazitäten der beiden Transformatoren
aufgelistet.
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