5.2 Ausgewählte iterative Prozeduren
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,,In 3D sparse direct solution methods can safely be labeled a disaster.``
Randolph E. Bank et al.[9]
In diesem Abschnitt werden einige iterative Algorithmen
zur Lösung linearer Gleichungssysteme beschrieben.
Alle diese Prozeduren sind mit dem
klassischen CG-Algorithmus [46] verwandt.
Nach dem sogenannten ,,Texas-Viewpoint`` [39][40]
können diese Prozeduren auch als adaptive
Beschleunigungsalgorithmen einer stationären
Iteration (wie z.B. des Jacobi-, Gauß-Seidel- oder SSOR-Verfahrens)
verstanden werden. Die dazu duale, etwas etabliertere
Sichtweise ist, diese Algorithmen als zentrales Iterations-Verfahren,
und die stationäre Iteration als Vorkonditionierung zu betrachten.
Fünf Algorithmen wurden in dieser Arbeit untersucht:
-
- Das klassische CG-Verfahren [46],
angewendet auf
die symmetrisierten Kontinuitätsgleichungen und auf die
Poissongleichung.
-
- Eine Modifikation des
klassischen CG-Verfahrens, das SCG-Verfahren [39][40],
angewendet auf die symmetrisierbaren Kontinuitätsgleichungen.
-
- Das GMRES-Verfahren von Saad
und Schultz [90]
zur Lösung der allgemeinen, nicht symmetrisierbaren
Kontinuitätsgleichungen.
-
- Das CGS-Verfahren von Sonneveld[103].
-
- Das BiCGSTAB-Verfahren von van der Vorst [119].
Daneben wurde in [106] auch eine Version des
BiCG-Algorithmus [27] in einer Implementation,
die zum CJCG-Verfahren [39][40][88] analog ist,
untersucht. Die Richtungsabhängigkeit
aber hauptsächlich die mangelnde Robustheit der
Jacobi-Vorkonditionierung haben dieser Methode
keinen dauerhaften Erfolg beschieden.
Die iterativen Prozeduren wurden
mit einer Vorkonditionierung durch unvollständige
LU-Faktorisierung der Koeffizientenmatrix verwendet.
Das vorkonditionierte
System wird zusätzlich noch durch den Diagonaloperator
der unvollständigen Faktorisierung skaliert.
Bei der Verwendung der Methode von Eisenstat [21]
zur Berechnung des Vorkonditionierungsschrittes wird
diese Skalierung symmetrisch, ansonsten linksseitig vorgenommen.
Die folgenden Notationskonventionen werden häufig
benutzt: Ein tiefgestelltes s notiert skalierte
Matrizen, z.B. , oder .
Mit eckigen Klammern ,
wird das innere Produkt gekennzeichnet.
Vektoren oder Matrizen mit einem symbolischen
Dach kennzeichnen das vorkonditionierte Gleichungssystem.
ist immer der Iterationszähler.
Martin Stiftinger
Fri Oct 14 21:33:54 MET 1994