Next: 3.1
Trajektorien im Impulsraum Up: Dissertation
G. Kaiblinger-Grujin Previous: 2.5.2
Zweite Born-Näherung
Die statistische Monte-Carlo-Methode liefert eine der zuverlässigsten
Methoden zur Simulation von dynamischen Teilchensystemen. Man verfolgt
die Trajektorien von einzelnen Ladungsträgern im Orts- und Impulsraum
unter der Einwirkung eines elektrischen Feldes. Mit Hilfe von Zufallsvariablen
werden die freien Flugdauern zwischen den einzelnen Streuungen und deren
Streuwahrscheinlichkeit statistisch nachgebildet. Anhand der Simulation
vieler Trajektorien können die gesuchten Mittelwerte gebildet werden.
Die Struktur eines Monte-Carlo-Programms ist in Abbildung 3.1
veranschaulicht. Zu Beginn jeder Simulation wird das physikalische System
festgelegt, also die Größen für die Bandstruktur und die
Streuraten. Danach werden die Anfangsbedingungen des Teilchens bestimmt
und zugleich diejenigen Mittelwerte, die ermittelt werden sollen, zu Null
gesetzt. Nun beginnt die Hauptschleife des Algorithmus. Die Dauer eines
freien Fluges und der Teilchenzustand vor der Streuung werden berechnet.
Danach erfolgt ein Summationsschritt für die Mittelwertbildung. Ein
Stoß verändert die Impulskomponenten des Ladungsträgers
und wird ebenfalls statistisch untersucht. Diese Prozedur wird so lange
fortgesetzt, bis genügend Streuprozesse stattgefunden haben. Danach
erfolgt die Auswertung der Mittelwerte und die Ausgabe [JL89].
Bei einem Vielteilchen-Monte-Carlo-Programm wird dagegen der Endzeitpunkt
vorgegeben. Die Trajektorien einer großen Anzahl von Teilchen werden
mit einem kleinen Zeitschritt
solange berechnet, bis der Endzeitpunkt (transiente Rechnung) oder aber
Konvergenz (stationäre Rechnung) erreicht ist [JL89].