Alle in MINIMOS-NT angeforderten Größen werden durch entsprechende Funktionen automatisch in internen Einheiten zur Verfügung gestellt. Jedes verwendete Modell wie etwa Beweglichkeit, Generationsraten oder Zustandsdichten, wird jedoch in SI-Einheiten ausgewertet, um den Einbau neuer Modelle zu erleichtern. Dazu müssen alle Modellgrößen vor der Modellauswertung in SI-Einheiten rückskaliert werden.
Sämtliche in MINIMOS-NT verwendeten Skalierungsfaktoren werden durch die sechs Basisskalierungsfaktoren der Tabelle 7.1 abgeleitet. Um sämtliche Einheiten im SI-System ableiten zu können, sind jedoch sieben Basiseinheiten notwendig. Versucht man mit den Basisskalierungsfaktoren von Tabelle 7.1 die Basiseinheiten des SI-System zu bilden, so wird dies bis auf die Stoffmenge (Mol) und die Lichtstärke (Candela) gelingen. Die Folge, daß zwei Basiseinheiten des SI-System nicht gebildet werden können bedeutet, daß die Basisskalierungsfaktoren von Tabelle 7.1 überbestimmt sind. Die Ursache ist die gleichzeitige Festlegung der Skalierung von Länge und Konzentration.
Skalierungsfaktor | Größe | Wert |
q | Elementarladung | |
kB | Boltzmannkonstante | |
L0 | Länge | |
V0 | Potential | |
C0 | Konzentration | |
t0 | Zeit |
Alle weiteren Skalierungsfaktoren werden von den Basisskalierungsfaktoren abgeleitet. Die in diesem Kapitel verwendeten abgeleiteten Faktoren sind in Tabelle 7.2 zusammengefaßt. Wird von SI-Einheiten auf interne Größen skaliert, so wird durch den Skalierungsfaktor (Index 0) dividiert. Dadurch werden die internen Größen dimensionslos. Eine Konvertierung zu SI-Einheiten erfolgt durch Multiplikation.
Skalierungsfaktor | Größe | Wert |
T0 | Temperatur | 300 |
c0 | spezifische Wärmekapazität | |
Massendichte | ||
thermische Leitfähigkeit | 138.0 | |
v0 | thermische Geschwindigkeit | 0.1 |
H0 | Leistungsdichte | |
E0 | Energie |
Ausgangspunkt der Variablenskalierung in MINIMOS-NT ist die Skalierung der Temperatur. Sämtliche Temperaturwerte werden
dabei auf bezogen. Für den Skalierungsfaktor des Potentials V0 wird die Temperaturspannung bei
verwendet.
Der Skalierungsfaktor für die Energie lautet J. Mit diesem Faktor werden die Energiewerte in den Exponenten skaliert. Für einen Bandabstand von berechnet sich die intrinsische Konzentration ni bei einer Gittertemperatur von zu:
Wird eine Gleichung skaliert, so kann die Skalierung der Einzelgrößen nicht beliebig gewählt werden. So ist es möglich, daß ein Volumen mit der Länge skaliert wird
Jede Differentialgleichung muß konsistent skaliert sein. Dies soll anhand der
Gitterwärmeleitungsgleichung gezeigt werden. Die Gleichung hat die Form
Schreibt man die Skalierungsfaktoren von (7.5) nach Tabelle 7.1 und 7.2 an, so erhält man für
den ersten Term
Ein ähnlicher Fall liegt beim dynamischen Rekombinationsmodell (4.8) vor, wo die Einfangzeiten
folgendermaßen berechnet werden