Wendet man auf Gleichung 5.2 den Gauß'schen Integralsatz an, erhält man
Abbildung 5.1: Kirchhoff'sche Knotenregel
Wenn man nun ein beliebiges Volumen betrachtet (Abbildung 5.1), so gehen durch dessen Oberfläche die leitenden Verbindungen nach außen. Der Strom in einem Leiter ist definiert als:
wobei die Querschnittsfläche des Leiters ist.
Aus der Definition 3.9 und Gleichung 5.3 folgt:
Dieses Gesetz wird als erstes Kirchhoff'sches Gesetz oder Knotenregel
für Ströme bezeichnet.
Im englischen Sprachraum wird sie als ``Kirchhoff Current Law'' oder kurz
KCL bezeichnet.
Pro zusammenhängendem Teil eines Netzwerkes, bestehend aus Knoten,
ergeben sich daraus
voneinander unabhängige Gleichungen.
Für den Beweis siehe 1.43 in [10].
Die Knotenregel wird für den zusammengeschalteten Knoten als Graph mit Hilfe der in 4.1 eingeführten Teilgraphen für die beteiligten Bauteile wie folgt dargestellt:
Es wird im Graph ein neuer Knoten eingefügt, der den Verbindungsknoten darstellt. Von den i-Knoten der beteiligten Bauteile führt eine gerichtete Kante zum neuen Knoten, die mitbewertet ist, wenn der Strom in den Knoten fließt, sonst mit
. Dem Knoten selbst ist der fixe Wert
zugeordnet. Der entstehende Graph ist in Abbildung 5.2 dargestellt.
Abbildung 5.2: Graph für die Knotenregel