3.2 Punktantwort



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3.2 Punktantwort

 

Die gängigen Modelle für die analytische Beschreibung von Implantationsprofilen basieren auf Überlagerungen von Punktantworten . Als Punktantwort wird jenes Dotierungsprofil bezeichnet, das man erhält, wenn in einen mit homogenem Material ausgefüllten Halbraum implantiert wird. Meistens wird davon ausgegangen (zum Beispiel: [Fur72], [Rys83b], [Gil85b]), daß die Punktantwort als Produkt von Verteilungsfunktionen wie in Gl. (3.1) geschrieben werden kann:

 

Die Konzentration an der Stelle wird aus der nach Gl. (3.2) mit als der pro Einheitsfläche implantierten Dosis berechnet.

 

Für jede der Verteilungsfunktionen gilt die Normierungsbedingung, wie sie in Gl. (3.3) für die vertikale Funktion angeschrieben ist.

 

Eine notwendige Vorbedingung für dieses Modell ist, daß die Verteilungsfunktionen separierbar sind. Das heißt, daß bei der Betrachtung von für eine konstante Tiefe und für eine konstante laterale Koordinate etwa diese Verteilungsfunktion bis auf zwei Konstaten - das sind und - durch die Funktion gegeben ist. Damit ist die laterale Verteilungsfunktion von unabhängig von und , und kann in obiger Weise nach Gl. (3.1) berechnet werden.

Erste Ansätze von Furukawa u.a. [Fur72] und später von Runge [Run77] für zweidimensionale Applikationen basierten auf Gaußfunktionen sowohl in lateraler als auch in vertikaler Richtung. Später wurde dann noch von Ryssel u.a. [Rys83b] eine Erweiterung derart vorgenommen, daß für die vertikale Richtung eine allgemeinere Verteilungsfunktion zugelassen wird.

Nach dem Modell laut Gl. (3.1) wird angenommen, daß es keine Korrelation zwischen den Momenten (hier nur für die vertikale Funktion angeschrieben)

 

beziehungsweise den zentralen Momenten

 

der Verteilungsfunktionen für die einzelnen Richtungen gibt. Diese Annahme ist eine grobe Vereinfachung und daher im allgemeinen falsch. Eine natürliche Art, die real existierende Korrelation zwischen verschiedenen Richtungen zu berücksichtigen, ist die Einführung von gemischten Momenten nach Gl. (3.6).

 

Schon im zweidimensionalen Fall ist es nicht immer einfach, aus diesen Momenten eine Punktantwort zu generieren. Versuche in dieser Richtung, die allerdings nicht wirklich überzeugende Ergebnisse lieferten, wurden von Winterbon [Win86] oder Lorenz u.a. [Lor89] unternommen.

  
Abbildung: Die tiefenabhängigen Momente ergeben sich aus lateralen Schnitten von .

Ein sehr anschauliches Modell, wie die Korrelation zwischen vertikaler und lateraler Verteilungsfunktion berücksichtigt werden kann, ist die Verwendung von tiefenabhängigen Momenten [Hob87a]. Diese sind definiert als die Momente der Verteilungsfunktionen, die man erhält, wenn man Schnitte durch die Punktantwort in lateraler Richtung legt (siehe Abb. 3.1). Mit den dadurch erhaltenen lateralen Verteilungsfunktion und entlang der Schnittlinien und der vertikalen Verteilungsfunktion ergibt sich dann die Punktantwort zu

 

Für jede beliebige Tiefe müssen dabei folgende Normalisierungsbedingung gelten:

 

und in Gl. (3.8) sind Funktionen in bzw. , deren Parameter aber durch die tiefenabhängigen Momente bestimmt sind.

Für dieses Modell müssen die lateralen Momente als Funktion der Tiefe bekannt sein. Diese können etwa mit Hilfe von Monte-Carlo Simulationen ermittelt werden [Hob87a].



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Martin Stiftinger
Sat Oct 15 14:00:19 MET 1994