1.2.1 Analytische Berechnung



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1.2.1 Analytische Berechnung

 

Die einfachste und schnellste Art zur Simulation der Ionen-Implantation ist die analytische Methode, die auf der Verwendung von Verteilungsfunktionen basiert [Gib68], [Fur72], [Gib73], [Hof75b], [Rys83b], [Sel84].

Aufgrund ihrer Einfachheit ist diese Methode in allen wichtigen Prozeßsimulatoren implementiert. Es wird dabei eine analytische Funktion zur Beschreibung des Dotierungsprofiles in Abhängigkeit vom Ort vorgegeben. Aus tabellierten Werten der räumlichen Momente werden dann die freien Parameter dieser Verteilungsfunktionen berechnet. Die beste Beschreibung dreidimensionaler Dotierungsprofile basiert auf der Kenntnis der Punktantwort, das ist die Dotierungsverteilung die man erhält, wenn man in einen unendlich ausgedehnten Halbraum an einem Punkt implantiert. In diese Punktantwort werden dann in beide laterale Richtungen (x und y) Schnitte gelegt, entlang derer man dann Verteilungsfunktionen und erhält, die dann die dreidimensionale Funktion

 

ergeben. Für jede beliebige Tiefe müssen dabei folgende Normalisierungsbedingung gelten:

 

Die für diese Methode notwendige Ermittlung der dreidimensionale Punktantwort und daraus der lateralen Momente als Funktion der Tiefe kann etwa mit Hilfe von Monte-Carlo Simulationen erfolgen. Solche Berechnungen wurden in [Hob87a] durchgeführt.

Die tatsächliche Verteilung der Konzentration erhält man durch Multiplikation der Verteilungsfunktion mit der Dosis und Aufintegration in beiden lateralen Richtungen nach Gl. (1.3).

 

Für zweidimensionale Anwendungen wird in obigen Gleichungen eine Koordinate - , und - weggelassen. Bei eindimensionalen Berechnungen gibt es überhaupt nur die vertikale Funktion . Die Methode der analytischen Berechnung wird noch näher in Kapitel 3 besprochen.

Der Vorteil dieser Art der Modellierung von Implantationsprofilen liegt vor allem in der relativ kurzen Rechenzeit für ein- und zweidimensionale Anwendungen. Außerdem können experimentelle Daten für die Ermittlung der Momente der Verteilungsfunktionen verwendet werden. Die für die analytische Berechnung benötigten Momente können aber nicht nur aus der Auswertung von experimentellen Daten, sondern auch aus einer der im folgenden beschriebenen, mehr physikalisch motivierten Methoden gewonnen werden.

Nachteile ergeben sich jedoch in der Einschränkung der mit dieser Methode behandelbaren Strukturen. Die Geometrien dürfen nämlich nur einfach sein, und es können keine steilen Kanten - wie etwa bei einem Trench - behandelt werden. Darüberhinaus ergeben sich im dreidimensionalen Raum aufgrund der zweifachen Integration (sowohl in x- als auch in y-Richtung) sehr hohe Rechenzeiten, wodurch der Vorteil gegenüber der Monte-Carlo Methode praktisch wegfällt.



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Martin Stiftinger
Sat Oct 15 14:00:19 MET 1994