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Die Schrödinger-Gleichung spielt in der Quantenmechanik eine
fundamentale Rolle. Da sich jedoch nur in Spezialfällen analytische
Darstellungen für die Eigenfunktionen finden lassen, ist die
numerische Suche nach Lösungen der Schrödinger-Gleichung ein wichtiger
Ansatz [21], und wurde seit dem Beginn der elektronischen
Datenverarbeitung zu einer effizienten und häufig verwendeten Methode
[1]. Pionierarbeit bei der selbstkonsistenten Lösung von
Schrödinger- und Poisson-Gleichung in Halbleiterstrukturen leistete
F. Stern ([42],[43]). Angepasst an das jeweilige Problem
kommen in der Simulation von Halbleiterbauelementen mehrere Methoden
bei der numerischen Lösung der Schrödinger-Gleichung zum Einsatz. Bei
den so genannten ,,shooting``-Verfahren wird die Energie vorgegeben,
in die Schrödinger-Gleichung eingesetzt, und versucht zu diesem
Energiewert eine Eigenfunktion auszurechnen. Falls dies nicht möglich
ist, wird der Energiewert solange verändert bis man einen Eigenwert
gefunden hat ([5],[28]). Wenn die Rechenzeit im
Vordergrund steht, haben sich Variationsmethoden mit parametrisierten,
analytischen Eigenfunktionen bewährt [16]. Bei diesem Ansatz
wird von analytischen Lösungen zu einem möglichst einfachen Potenzial
ausgegangen, die Lösung durch Hinzufügen eines freien Parameters
verändert und durch Minimieren der Energie eine Lösung zu einem
allgemeineren Potenzial gesucht. Ein weiterer Ansatz geht von der
Diskretisierung des Differenzialoperators in der Schrödinger-Gleichung
aus. Damit kann eine Martixeigenwertgleichung aufgestellt werden, um
die Eigenwerte und Eigenfunktionen zu erhalten. Eine andere Variante
der Diskretisierung ergibt sich bei Annahme eines stückweise
konstanten Potenzials. Die in den einzelnen Intervallen bekannten
analytischen Lösungen ergeben für die Anschlussbedingungen an den
Intervallgrenzen wiederum ein Matrixeigenwertproblem
[25]. In den meisten Fällen begnügen sich die Entwickler
von Simulatoren bei der Lösung der eindimensionale
Schrödinger-Gleichung aus der effektiven Masse Näherung mit einer
parabolischen Dispersionsrelation. Bei genaueren Untersuchungen wird
jedoch eine nichtparabolische Korrektur über eine
Taylor-Reihenentwicklung des Operator der kinetischen Energie in Form
einer Störungsrechnung berücksichtigt
([11],[19],[25]). In dieser Arbeit wird
eine neue Variante für diese Vorgehensweise behandelt.
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C. Troger: Modellierung von Quantisierungseffekten in Feldeffekttransistoren