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Unterabschnitte
Der verwendete Ansatz für die Lösung der Schrödinger-Gleichung
ermöglicht im Fall einer MOS-Struktur eine konsistente
Berücksichtigung der nichtparabolischen
Dispersionsrelation (1.15) und die Berechnung einer
selbstkonsistenten Lösung zu einer gegebenen Gate-Bulk-Spannung.
Nach der selbstkonsistenten
Lösung von Schrödinger- und Poisson-Gleichung stehen folgende Größen zur
Verfügung: Der Verlauf der Bandkanten, das Potenzial, die einhüllenden
Funktionen, die Eigenwerte, die Ladungsträgerkonzentrationen und die
Subbandparameter.
Die simulierte Struktur besteht aus einem Polysilizium-Gate mit einer
Dotierung von
, einem Oxid mit einer
Dicke von 2.5 und einem Substrat in dem ein
Dotierungsverlauf vorgegeben ist. Im Simulator wird für die Lösung
der Poisson-Gleichung eine Ausdehnung von 100 und
450 für das Polysilizium-Gate und das Substrat verwendet.
Die Schrödinger-Gleichung wird in einem nur 100 großem
Gebiet gelöst. Durch Anlegen einer Gate-Bulk-Spannung von
1.2 wird ein Betriebszustand simuliert, in dem starke Inversion
vorliegt. In der Eingabedatei für den Simulator lautet die Beschreibung des Problems wie folgt:
setsegment -name poly -material Si \
-length 100.0*nm -doping "-5.0E19*cm^-3"
setsegment -name oxid -material Oxid \
-length 2.5*nm -doping 0.0*cm^-3
setsegment -name bulk -material Si \
-length 450*nm -doping 1.0E17*cm^-3 \
-dopingfile "doping.dat" -interpolation linear
boundaries -type 1
mosinit -mossim -base 8 -sbb 30 -lz 100*nm
meshinit -U_GB 1.2*V -stretch 1.1 -maxstretch 2.0 -T 300*K
startguess -damp 1.0 -accuracy 1.E-12
iterate -damp 1.0 -max 1.e-6 -maxiter 20 -itertype 1
Die Berechnung erfolgt in der Basis (2.12) unter
Verwendung der ersten Subbänder, wobei
die Anzahl der Basisfunktionen auf begrenzt wird.
Der Verlauf der Leitungsbandkante in der Umgebung
des Oxids und die Lage des Fermi-Niveaus im Substrat und im
Polysilizium-Gate sind in der Abbildung 3.1 gezeigt.
Abbildung 3.1:
Verlauf von Leitungsbandkante und Fermi-Energie in der
Nähe vom Oxid.
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Abbildung 3.2:
Verlauf des Potenzials in der Nähe vom Oxid.
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Wegen der starken Dotierung des Polysilizium-Gates ergibt sich im Gate
ein flacher Verlauf der Leitungsbandkante. An den Grenzflächen
zwischen Oxid und Halbleiter erkennt man den Sprung der
Leitungsbandkante zwischen den beiden Materialien. Aus diesem Sprung
resultiert die Ausbildung eines Potenzialtrichters, der für die
Quantisierungseffekte verantwortlichen ist. In
Abbildung 3.2 ist der Verlauf des Potenzials zu
sehen. Die am Rand erkennbaren Werte beinhalten bereits die an den
Metall-Halbleiterübergängen abfallenden Kontaktspannungen. Deshalb
ist die angelegte Spannung nicht unmittelbar in der Abbildung zu
erkennen.
Die Schrödinger-Gleichung wird mit den Basisfunktionen
(2.12) in der Matrixdarstellung
(2.53) im Fourier-Bereich gelöst und liefert die
Wellenfunktionen in der Fourier-Reihenentwicklung
(2.43). Die entsprechende Darstellung der Wellenfunktionen im
Ortsraum ist in Abbildung 3.3 gegeben. In den
Abbildungen 3.4, 3.5 und
3.6 sind die Koeffizienten des Spektrums der
Wellenfunktionen im ersten, fünften und zwanzigsten Subband
dargestellt.
Abbildung 3.3:
Wellenfunktionen im ersten, fünften und zwanzigsten Subband.
|
Die Werte
des Spektrums zeigen dabei einen ähnlichen Verlauf wie die
Wellenfunktionen selbst. Die hier gezeigten Koeffizienten sind ein
guter Anhaltspunkt für die sinnvolle Wahl der Ausdehnung des
Simulationsgebietes. Wird das Gebiet, in dem die Schrödinger-Gleichung
gelöst wird, sehr groß gewählt und die Anzahl der verwendeten
Basisfunktionen jedoch auf eine kleine Anzahl begrenzt, werden die Lösungen durch diese Einschränkung verfälscht. Für die Darstellung der Wellenfunktionen
in den höheren Subbändern werden dann Spektralkomponenten benötigt,
die aufgrund der begrenzten Anzahl an Basisfunktionen nicht zur
Verfügung stehen. Dies äußert sich im Spektrum durch ein fehlendes
Abklingverhalten bei den höheren Indizes. Diese Information könnte
beispielsweise genutzt werden, um im Simulator die vom Benutzer
gewählte Ausdehnung des Simulationsgebietes zu korrigieren oder eine
Warnung auszugeben.
Abbildung 3.4:
Spektrum der Wellenfunktion im ersten Subband.
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Abbildung 3.5:
Spektrum der Wellenfunktion im fünften Subband.
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Abbildung 3.6:
Spektrum der Wellenfunktion im zwanzigsten Subband.
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Abbildung 3.7 zeigt die
quadrierten Wellenfunktionen des ersten, dritten und fünften Subbandes im
Bandminimum, also für
sowie
bei einem Wert des Wellenvektors von 3 .
Abbildung 3.7:
Quadrierte Wellenfunktionen in internen Einheiten
im ersten, dritten und
fünften Subband für zwei verschiedene Werte des Wellenvektors.
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Zu erkennen ist eine Stauchung der Wellenfunktionen außerhalb des
Talminimums. Der Effekt resultiert aus der Berücksichtigung der
Nichtparabolizität im Operator der kinetischen
Energie (2.21). Bei einer Transportberechnung
wäre dieser Effekt durch eine, von der Parallelkomponente des
Wellenvektors abhängige effektive Weite
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(3.1) |
in den Streuraten zu berücksichtigen. Die Stauchung der
Wellenfunktion im fünften Subband liegt in der Größenordnung von zwei
Nanometern.
Abbildung 3.8:
Klassische und quantenmechanische Elektronenkonzentration
in einer MOS-Struktur.
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Eine Gegenüberstellung der Elektronenkonzentration aus der klassischen
Anfangslösung und jener, die sich aus der selbstkonsistenten Lösung von
Schrödinger- und Poisson-Gleichung ergibt, ist in
Abbildung 3.8 zu sehen. Der Verlauf der klassischen
Elektronenkonzentration weist an der Grenzfläche zum Oxid
ein Maximum auf. Die selbstkonsistente Lösung wird durch die
gewählten Randbedingungen an der Grenze zum Oxid auf den Wert Null
gezwungen. Aus der Lösung der Schrödinger-Gleichung ergibt sich ein
stetiger Verlauf der Elektronenkonzentration, der von der Grenzfläche zum
Oxid beginnend steil ansteigt und
bei einem Abstand von wenigen Nanometern vom Oxid ein Maximum hat. Mit
steigendem Abstand vom Oxid ergibt sich wieder der Verlauf der klassischen
Elektronenkonzentration. Deutlich zu
erkennen ist die Verlagerung des Schwerpunktes der Ladung von der
Grenzfläche weg.
Die hier mit Basisfunktionen durchgeführte Simulation ermöglicht
es, die Elektronenkonzentration über einen Wertebereich von zehn
Zehnerpotenzen zu erfassen. Bei kleineren Elektronenkonzentrationen
werden die Werte durch den Diskretisierungsfehler, der durch den
Abbruch der Fourier-Reihe entsteht, verfälscht. Der dabei resultierende
Beitrag zur Elektronendichte ist jedoch vernachlässigbar. Im
Regelfall kann bereits mit oder Basisfunktionen ein
sinnvolles Ergebnis erwartet werden.
Zur Berücksichtigung der nichtparabolischen
Dispersionsrelation (2.2) wurde für jedes
Subband eine Subbandmasse und ein Subbandnichtparabolizitätskoeffizient
nach (2.31) definiert. In
Abbildung 3.9 und 3.10 sind diese
Abbildung 3.9:
Nichtparabolizitätskoeffizient in verschiedenen Subbändern für den
Fall eines Metall-Gates, eines Polysilizium-Gates und
einer konstanten Kanaldotierung
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Abbildung 3.10:
Effektive Massen in verschiedenen Subbändern für
verschiedene Gate-Materialien und Substratdotierungen.
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Subbandparameter für unterschiedliche Simulationen in den ersten 25
Subbändern aufgetragen. In einer Simulation wurde ein Metall-Gate und
ein spezielles Dotierungsprofil im Substrat verwendet. In einer
zweiten Simulation wurde das Metall-Gate durch ein Gate aus
Polysilizium ersetzt. In einer dritte Simulation wurde im Substrat eine
konstante Dotierung verwendet. Für die
Dispersionsrelation (2.2) wurde ein
Nichtparabolizitätskoeffizient von 0.5 verwendet. Die Werte des
Nichtparabolizitätskoeffizienten in den Subbändern liegen alle nahe bei
0.5 und unterscheiden sich nur um wenige Prozent. In
Abbildung 3.11 und
Abbildung 3.12 wurde der Wert des
Nichtparabolizitätskoeffizienten der
Dispersionsrelation (2.2) variiert und die
relative Abweichung der Subbandparameter von Ihren nicht quantisierten
Werten aufgetragen.
Abbildung 3.11:
Relative Abweichung in Prozent des Nichtparabolizitätskoeffizienten
in verschiedenen Subbändern bei unterschiedlichen
Ausgangsparametern für den Nichtparabolizitätskoeffizienten.
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Abbildung 3.12:
Relative Abweichung der effektiven Massen in Prozent in
verschiedenen Subbändern bei unterschiedlichen
Ausgangsparametern für den Nichtparabolizitätskoeffizienten.
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Bei der berechneten Subbandmasse ist die Abweichung in den einzelnen
Subbändern ausgeprägter, wie in Abbildung 3.10 zu
sehen ist. Die Abweichung der Subbandmasse ist bei größeren Werten
des
Nichtparabolizitätskoeffizienten stärker. Bei einem Nichtparabolizitätskoeffizienten von
0.5 ergibt sich eine relative Abweichung der Subbandmasse von
mehr als 15 Prozent (Abbildung 3.12).
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C. Troger: Modellierung von Quantisierungseffekten in Feldeffekttransistoren